Schließung der Flexpension-Fonds Garantien funktionieren nicht mehr
Fondspolicen, die eine Kombination aus Garantien und Ertragschancen bieten, spielen bei der Altersvorsorge eine zentrale Rolle. Jetzt kündigt die Deutsche Asset Management an, dass sie die Mehrzahl ihrer DWS-Flexpension-Fonds schließt.
Die DWS-Flexpension-Fonds sind das Herzstück vieler Fondspolicen. Von der Liquidation der Flexpensions-Serie sind etwa eine Million Kunden betroffen. Es geht dabei um ein verwaltetes Vermögen von circa 2,4 Milliarden Euro. Auf die Versicherungsgesellschaften und Vermögensberater kommt momentan viel Arbeit zu. Sie haben die Aufgabe ihren Kunden zu erklären, warum Fonds mit Garantien nicht mehr funktionieren, und müssen den Betroffenen Alternativen vorschlagen.
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Das Prinzip der Flexpensions-Fonds
Dass die Fondsmanager der DAM angesichts anhaltend niedriger Zinsen die Notbremse ziehen mussten, leuchtet jedem ein, der sich mit dem Prinzip der Flexpensions-Fonds gründlicher beschäftigt. Der Fondsprospekt verheißt Anlegern, dass sie mit dieser Anlageform von den Chancen der Aktienmärkte profitieren können, ohne ihre sichere Altersabsicherung zu riskieren. Um dieses Ziel zu erreichen, sind im Portfolio risikoarme und chancenreiche Papiere enthalten. Die Herausforderung für den Fondsmanager besteht darin, die richtige Balance zu finden. Je höher die Kapitalmarktzinsen sind, desto geringer muss der Anteil der Papiere sein, mit denen der Garantiewert abgesichert wird.
In der Niedrigzinsphase kann niemand mehr Garantien versprechen
Tendieren die Zinsen gegen Null, bleiben keine Mittel, um Papiere mit hohem Gewinnpotential zu kaufen. Das Performance-Versprechen ist nicht einzuhalten. Aus Gründen des Anlegerschutzes ist es also seriös, die Flexpensions-Fonds zu schließen. Einen Verlust müssen Kunden nicht befürchten. Sollte sich mit Stichtag 18. November 2016 herausstellen, dass der Garantiewert nicht erreicht wird, schießt die DAM nach.
Tendieren die Zinsen gegen Null, bleiben keine Mittel, um Papiere mit hohem Gewinnpotential zu kaufen."
Kunden bekommen Vorschläge für Fondstausch
Als Alternativen empfiehlt die DAM den DWS Funds Global Protect, der mit 80- oder 90-prozentiger Garantie angeboten wird. Mittel aus Fonds, die ohnehin nur noch wenige Monate Laufzeit haben, könnten in Geldmarktfonds zwischengeparkt werden. Die Versicherungen prüfen in Abhängigkeit vom speziellen Anlagehorizont, welche Handlungsempfehlungen sie jedem einzelnen Kunden geben werden. Falls Kunden auf das Anschreiben ihrer Versicherung nicht reagieren, werden die Anteile wie vorgeschlagen umgetauscht. Gegebenenfalls wird dem Kunden auch später noch die Gelegenheit zu einem weiteren kostenlosen Fondstausch gegeben, falls er oder sie mit der automatischen Umstellung nicht einverstanden sein sollte. Unabhängige Beraterinnen und Berater können dabei helfen, eine gute Entscheidung zu treffen.
Und so sieht der Zeitplan für die Schließung der Flexpension-Fonds aus:
- 01.11.2016: letztmalig Ausgabe oder Rücknahme von Fondsanteilen
- 18.11.2016 Schließung der betroffenen Fonds
- 21.11.2016 Preistag für Wiederanlage
- 23.11.2016 Wertstellung Liquidation und Neuanlage
Wertvoll gestalten. Nachhaltig handeln.