Royal Galleries of Saint-Hubert in Brüssel

Wandel in den Einkaufszentren Gastronomie verdrängt Läden

Das klassische Einkaufszentrum bekommt in Zeiten von E-Commerce allmählich Probleme. Seit immer mehr Verbraucher das Internet als Einkaufsmöglichkeit nutzen, klagen viele Shopping-Center über schwache Umsätze.

Da sind innovative Konzepte gefragt, die neuen Schwung in die Malls bringen. Ein Ansatz besteht in der Substitution von Geschäften durch Gastronomie. Dieser Trend ist zumindest derzeit in Großbritannien zu beobachten. Er betrifft nicht nur das herkömmliche Einkaufszentrum in städtischen Randlagen, sondern auch die Innenstädte selbst. Hier werden ebenfalls Einzelhandelsflächen verstärkt durch Gastronomie-Angebote ersetzt.

Großbritannien ist der Vorreiter 

Auf diese Weise wurden alleine in der britischen Hauptstadt schon mehr als 100.000 Quadratmeter Fläche umgewandelt. Vermieter, die sich sonst bei der Ansiedlung von Gastronomie-Betrieben eher zurückhaltend zeigen, sind damit sehr zufrieden. Denn das verstärkte Angebot an Essen und Trinken sorgt für neuen Zulauf im jeweiligen Einkaufszentrum und Einbußen bei den Mieten sind auch nicht zu verzeichnen. 

Betreiber von Shopping-Centern und Immobilienfonds-Manager reagieren inzwischen auf die veränderten Bedürfnisse. Betrug der Anteil der Gastronomie in Einkaufszentren bislang im Schnitt etwa 15 Prozent, ist man mittlerweile dabei, den Prozentsatz auf 25 Prozent aufzustocken. Es mag überraschen, dass sich der Ausbau der Gastronomie trägt, denn schon bisher war das Angebot nicht klein. Aber offenbar besteht ein verbreitetes Bedürfnis an zusätzlichen Möglichkeiten zum Treffen, für Gespräche und geselliges Beisammensein. 

Bedarf an Treffpunkten und Geselligkeit

Im Internetzeitalter braucht man Plätze der Kommunikation."

Der Grund dafür könnte im Internet selbst liegen. So bequem und einfach das Einkaufen per Mausklick ist, es fehlt das kommunikative Element dabei und der Spaßfaktor ist deutlich geringer. Beides können die neuen Angebote in Shopping-Centern vermitteln. Dies erklärt auch, warum trotz der schon vorhandenen Gastronomie der Bedarf offenbar noch längst nicht gedeckt ist. Auch in anderen europäischen Ländern ist eine Entwicklung in diese Richtung festzustellen. In Süd- und Osteuropa haben solche Angebote aufgrund der anderen Kultur und Mentalität ohnehin traditionell einen höheren Stellenwert. 

In Deutschland zeigt sich der neue Trend noch etwas verhaltener. Hier lag der Gastronomie-Anteil bislang zwischen 5 und 10 Prozent. Doch auch hier findet allmählich eine Ausweitung der Gastronomie-Flächen statt. Voraussetzung für den Erfolg des neuen Konzeptes ist aber nicht nur die Aufstockung der entsprechenden Kapazitäten.

Es geht auch darum, das Angebot qualitativ zu verbessern. Das bedeutet zum einen mehr Vielfalt und eine Abkehr von reinen Fast Food-Offerten. Zum anderen geht es darum, Handelsangebote und Essen und Trinken thematisch geschickt miteinander zu verknüpfen, damit das Einkaufszentrum zum Erlebnisort wird. Die richtige Strategie bei der Gastronomie wird zu einem strategischen Erfolgsfaktor bei Shopping-Centern.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.