Noch die alte Welt: Fast Food-Kiosk in New York

Ende des "Junk Food" in Sicht Nahrungs-Bewusstsein in den USA

Jahrzehntelang galten die USA als das Land von Fast Food und Fertigprodukten, bei denen es mehr auf Preis und Bequemlichkeit als auf die Qualität ankommt. Doch auch im Reich des "Junk Food" ändern sich die Zeiten. Inzwischen macht ein Bewusstseinswandel den klassischen Lebensmittel-Konzernen zu schaffen.

Wurde über viele Jahre gerne auf Junk Food als praktische und jederzeit verfügbare Nahrung zurückgegriffen, zeigt sich der Verbraucher in den Vereinigten Staaten inzwischen sehr viel wählerischer. Längst beschränkt sich die Bevorzugung höherwertiger Lebensmittel nicht mehr nur auf einen kleinen Kreis von Exoten, es sind vor allem die sogenannten Millennials, - die Teenager-Generation der Jahrtausendwende -, die heute auf bewusste Ernährung achtet. Sie bildet eine breite und kaufkräftige Bevölkerungsschicht, die die Nachfrage nach Nahrungsmitteln nachhaltig beeinflusst.

Millennials achten auf bewusste Ernährung

Klassisches Junk Food wie Corn Flakes, Chips, French Fries oder der berühmte Burger haben viel von ihrer Attraktivität verloren. Berichte über die negativen Auswirkungen der oft sehr zucker- und fetthaltigen Speisen zeigen Wirkung. Der überdurchschnittliche Anteil Übergewichtiger der US-Bevölkerung ist zu einem guten Teil auf die einseitige Ernährung mit Junk Food zurückzuführen. In einer Zeit, in der Fitness, Gesundheit und körperliches Wohlbefinden als erstrebenswertes Ideal propagiert werden, geraten diese Nahrungsmittel zunehmend aus der Mode. 

Hektische Reaktionen der Junk Food-Industrie 

Die US-Lebensmittelgiganten haben den Trend lange verschlafen und bekommen dies jetzt immer stärker durch Umsatzrückgänge zu spüren. Etliche Milliarden Dollar haben Traditionsmarken wie Kellogg, Heinz, McDonalds, Coca Cola & Co. bereits an aufstrebende kleinere Anbieter verloren, die bei ihren Lebensmitteln mehr auf die veränderten Verbraucherwünsche eingehen. Die Käufer legen heute bei ihrer Nahrung auf Frische, Kalorienarmut und natürliche Produktion Wert.

Verpönt sind dagegen industrielle Massenfertigung, Konservierungsstoffe und künstliche Erzeugung. Bio-Produktion und Verzicht auf nicht-natürliche Zusatzstoffe oder Gentechnik sind dabei fast noch wichtiger als wenig Kalorien. Dies erklärt, warum selbst kalorienarme Getränke mit künstlichen Süßstoffen verpönt sind.  Die US-Nahrungsmittelindustrie erlebt vor diesem Hintergrund einen dramatischen Umbruch.

Die großen Konzerne des Junk Food reagieren auf die anhaltenden Marktanteilsverluste eher hilflos. Kostensenkungsprogramme, Personalabbau und Fusionen sind die vorherrschenden Reaktionen auf den Nachfrageschwund. Als langfristige Strategie taugt dies kaum. Andere versuchen bei ihren Produkten, verstärkt einwandfreie Zutaten einzusetzen. Ein weiterer Ansatz besteht im Aufkauf innovativer Anbieter, die den neuen Trend rechtzeitig als Chance erkannt haben.

Die Erkenntnis, gesundes Essen sei erstrebenswert, ist nicht nur in Amerika angekommen."

Ein langfristiger Trend 

In Europa und insbesondere in Deutschland ist der Trend zu nachhaltigem, vegetarischen Essen und neuerdings auch zu einer veganer Lebensweise (nämlich dem kompletten Verzicht auf Lebensmittel tierischen Ursprungs) schon stärker etabliert. Dies haben große Lebensmittelkonzerne mittlerweile erkannt und nehmen ganze Produktpaletten in das Sortiment mit auf. Nicht ohne Grund, denn es spricht einiges dafür, dass der Bewusstseinswandel nicht nur ein kurzes Strohfeuer ist.

Vielmehr dürfte es sich um eine langfristige Veränderung des Verbraucherverhaltens handeln - mit Konsequenzen für die Marktstruktur. Es bleibt spannend in der US-Nahrungsmittelindustrie. 

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