Auch ETFs bewahren nicht vor Fehlern Index-Picking
ETFs gelten gemeinhin als fast ideale Lösung, um nach wissenschaftlichen Regeln zu investieren. Dadurch, dass sie einen Index abbilden, ist es möglich, ganze Märkte zu kaufen und praktisch optimal Risikostreuung zu betreiben. Ein klassischer Anlagefehler - das Stock-Picking - wird vermieden. Aber vor anderen Fehlern bewahren auch Indexfonds nicht.
Das erklärt, warum Anleger, die sich auf ETFs verlegt haben, oft mit ihren Ergebnissen doch unter den Erwartungen bleiben. Schnell wird dann die Ursache beim vermeintlich schlechten Produkt gesucht. In der Regel ist es aber das Anlageverhalten, das für "Under-Performance" sorgt. Ein noch so "richtiges" Produkt muss falsch eingesetzt zwangsläufig enttäuschen. Was sind die Hauptfehler beim ETF-Investment?
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- Emotionales statt rationales Investieren: ETFs bewahren Anleger natürlich nicht davor, unüberlegt zu handeln und mehr ihrem Gefühl als ihrem Verstand zu folgen. Angst und Gier, zwei urmenschliche Triebkräfte, kommen auch hier zum Tragen.
- Index-Picking statt Stock-Picking: ETFs sind eigentlich nicht aufs Spekulieren ausgelegt. Viele Anleger können es trotzdem nicht lassen. Anstatt nach dem angeblich "besten" Börsenwert zu suchen, wird nach dem besten Index gefahndet und entsprechend umgeschichtet - ein Verhalten, das Geld kostet, aber meist wenig bringt.
- Nach dem richtigen Zeitpunkt suchen: Das gilt auch für ein anderes typisches Börsenverhalten - den Versuch, zum günstigsten Zeitpunkt "einzusteigen" und bei Höchstständen wieder "auszusteigen". Das ist natürlich auch bei ETFs möglich und Anleger scheitern bei dieser Strategie genauso häufig wie bei herkömmlichen Börsenspekulationen. Viele Anleger bringen nicht die Geduld und das Durchhaltevermögen auf, einfach regelmäßig zu investieren und ihr Investment liegen zu lassen.
Nach klaren Regeln handeln statt spekulieren
Solches "Fehlverhalten" ist ein echter Renditekiller. Nach einer Untersuchung der amerikanischen Fondsgesellschaft Vanguard verspielen Anleger dadurch rund drei Prozent Rendite im Jahr. Wie lässt sich das verhindern? Die Antwort lautet: Sich klare (und sinnvolle) Regeln setzen und konsequent danach handeln. Das bremst Augenblicksentscheidungen aus. Solche Regeln können zum Beispiel die Aufteilung des Portfolios auf unterschiedliche Anlagekategorien betreffen oder die Gewichtung einzelner Risikoklassen im Zeitablauf.
Klare (und sinnvolle) Regeln setzen und konsequent danach handeln."
Auch Rebalancing ist Teil eines regelbasierten Investierens. Wenn sich durch unterschiedliche Wertentwicklungen im Lauf der Jahre die Struktur des Portfolios verschiebt, kann festgelegt werden, wann wieder eine Anpassung an die Zielstruktur erfolgt.
Unabhängige und kompetente Finanzberatung unterstützt Sie übrigens dabei, gute Regeln für Ihr Investment aufzustellen. Sie hilft Ihnen bei der Auswahl der ETFs, mit denen Sie Ihre Strategie am besten umsetzen können und steht Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, wenn Sie doch die Versuchung lockt, wieder zu spekulieren statt zu investieren.