Lage am Arbeitsmarkt und Energiepreise verfestigen die Inflation

Fachleute Inflation bleibt hoch

In Deutschland ging die Inflationsrate im August kaum zurück. Wie schätzen erfahrene Ökonomen, die im Bereich der Vermögensverwaltung aktiv sind, die weitere Entwicklung ein?

Als die aktuellen Daten zur Inflation vor wenigen Tagen veröffentlicht wurden, reagierten viele Fachleute enttäuscht. Zwar ging die Inflationsrate im Vergleich zum August 2022 leicht zurück, die meisten hatten jedoch mit einem deutlich stärkeren Minus gerechnet. Bleibt die spannende Frage, wie es in naher Zukunft weitergehen könnte. Die meisten Spezialisten erwarten jetzt, dass die Teuerung noch längere Zeit anhalten wird.

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Entwicklung der Inflationsrate in der jüngsten Vergangenheit:

  • Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes  erreichten die Verbraucherpreise in Deutschland im Vergleich zum Vorjahresmonat ein Plus von  6,1 Prozent. Im Juni 2023  lag der Wert bei 6,0 Prozent, im Juni 2023 bei 6,4 Prozent.
  • Trotz der weiterhin rückläufigen Entwicklung überwog die Enttäuschung. Experten hatten zuvor geschätzt, dass die Teuerung auf 6,0 Prozent abfällt.
  • Für die Kerninflation (ohne Berücksichtigung der Preise für Energie und Lebensmittel) ermittelten die Statistiker eine Rate von 5,5 Prozent. Im Juli 2023 wurde der gleiche Wert errechnet.

Lage am Arbeitsmarkt und Energiepreise verfestigen die Inflation

Der Chefvolkswirt von Union Investment, Jörg Zeuner, geht davon aus, dass ein zügiger Rückgang der Inflationsrate im Moment nicht zu erwarten ist. Einerseits sorgt die starke Nachfrage nach Fachkräften für eine erhebliche Dynamik bei der Entwicklung der Löhne. Dazu trägt auch das starke Tourismusgeschäft bei. Darüber hinaus wirken die hohen Energiepreise immer noch preistreibend.

Für die Kerninflation ermittelten die Statistiker eine Rate von 5,5 Prozent."

Sinkende Importpreise sind ein Hoffnungsschimmer

Martin Moryson von der DWS sieht bereits Licht am Horizont. Der Chefvolkswirt Europa verweist darauf, dass die Importpreise für wichtige Güter im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesunken sind. Bei der Entwicklung der Preise für Lebensmittel dürfte das Schlimmste seiner Meinung nach überstanden sein. Länger wird es jedoch dauern, bis die Kerninflationsrate fällt. Michael Heise von HQ Trust rechnet ebenfalls mit einer zähen Entwicklung.

Weitere Entwicklung bleibt spannend

Etwas optimistischer schaut Thomas Altmann von QC Partners in die nahe Zukunft. Aber auch er geht davon aus, dass es für die EZB noch einiges zu tun gibt. Wie viele andere erwartet er die Ergebnisse der nächsten Zinssitzung voller Spannung.

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