Die Stabilität der europäischen Währungsunion könnte auf die Probe gestellt werden

Draghi und die Deutschen im Dauerkonflikt Inflation ohne Zins

Die Inflation kehrt zurück. Angesichts des anhaltend niedrigen Zinsniveaus ist das für jeden Sparer eine Horrornachricht. Doch auch die Stabilität der europäischen Währungsunion könnte jetzt auf die Probe gestellt werden.

Steigende Öl- und Rohstoffpreise waren die ersten Vorboten der Geldentwertung. Jetzt zeichnet sich ab, dass das allgemeine Preisniveau 2016 um 0,5 % angestiegen ist. Zentralbanken und Währungsfonds rechnen damit, dass die Inflation bis 2019 auf etwa 2 % klettern wird. Dass es für das Ersparte kaum noch Zinsen gibt, hat bei vielen Sparern seit Monaten für unruhige Nächte gesorgt. Jetzt müssen sie zusätzlich befürchten, dass die Kaufkraft ihres Geldes schwindet.

Inflation trifft deutsche Sparer besonders hart

Bisher haben die Deutschen relativ wenig von der europäischen Krise zu spüren bekommen. Die deutsche Wirtschaft lief so gut, dass die Gehälter und Löhne in den vergangenen Monaten schneller als das Bruttosozialprodukt gestiegen sind. Das treibt jedoch die Preise nach oben und sorgt dafür, dass Deutschland innerhalb der Euro-Zone auch im Hinblick auf die inflationäre Entwicklung zum Spitzenreiter wird. 

Gleichzeitig sind die Zinsen in unserem Land noch niedriger als in den meisten europäischen Staaten. sich Florierende Wirtschaftsunternehmen und der deutsche Staat können sich zu sehr günstigen Konditionen Geld leihen. Wenn die deutschen Finanzinstitute am Kreditgeschäft nichts verdienen können, sind die hiesigen Sparer die Leidtragenden, weil sie von ihrer Sparkasse oder Bank keine Zinsen mehr gezahlt bekommen. 

Zinsen bleiben im Keller

Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, dürfte diese Entwicklung begrüßen. Er strebt schon seit seinem Amtsantritt eine Inflationsrate von 2 % an. Um dieses Ziel bis 2019 zu erreichen, wird er weiterhin für billiges Geld sorgen. Die Sparer müssen sich darauf einstellen, dass  die Zinsen in absehbarer Zeit nicht steigen. 

Zentralbanken und Währungsfonds rechnen damit, dass die Inflation bis 2019 auf etwa 2 % klettern wird."

Wer nicht ohnmächtig zusehen will, wie sein Erspartes von der Inflation vernichtet wird, muss jetzt die richtigen Anlagestrategien entwickeln. Um zu erkennen, welche Möglichkeiten sich auch in dieser schwierigen Phase bieten, ist eine unabhängige Beratung wichtiger denn je. Wer beispielsweise eine Immobilie besitzt, kann davon ausgehen, dass deren Wert durch die Inflation steigen könnte. Und Aktienbesitzer werden in dieser Phase tendenziell von steigenden Kursen profitieren können. 

Politische Spannungen verschärfen sich

Die Kritik, dass die Deutschen unter seiner Politik besonders zu leiden hätten, scheint Draghi nicht anzufechten. Und doch sehen viele die Gefahr, dass der EZB-Chef die Einheit Europas aufs Spiel setzt. Bisher haben viele Deutsche vom Euro profitiert. Werden sie jedoch weiter für politische Sünden einiger EU-Staaten zur Kasse gebeten, könnten sich antieuropäische Parteien zunehmend Gehör verschaffen.

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