Das Ersparte mit gutem Gewissen investieren

Neue Entwicklung Interesse an nachhaltiger Geldanlage rückläufig

Wenn es um wichtige Auswahlkriterien bei der Geldanlage geht, nimmt die Bedeutung der Nachhaltigkeit ab. Die Zahl der Anleger, die ESG für eine Modeerscheinung hält, wächst hingegen.

Das Ersparte mit gutem Gewissen investieren - für diese Idee konnten sich in den vergangenen Jahren immer mehr Anleger begeistern. Die Finanzbranche entwickelte passende Produkte und die Politik schwenkte ebenfalls auf diesen Kurs ein. Seit August 2022 sind Finanzberater und Versicherungen nun sogar verpflichtet, die Kundschaft nicht nur nach ihrer Risikobereitschaft, sondern auch nach ihren ESG-Präferenzen bei der Geldanlage zu befragen. Doch mittlerweile ebbt die Begeisterung der Investoren ab, wie eine aktuelle Studie Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) aufdeckt. Seit 2020/2021 befragen die Mitarbeiter des DIVA 2.000 Anleger nach ihrer Einstellung zu ESG-Investments.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

Ergebnisse der aktuellen Studie:

  • 37,5 Prozent der Befragten gaben an, dass ökologische und soziale Aspekte beim Anlegen wichtig sind. Damit verringerte sich der Anteil dieser Gruppe seit dem Sommer 2022 um 3 Prozent.
  • Gleichzeitig wächst die kritische Einstellung gegen ESG-Investments. 2020/2021 gaben 47 Prozent der Befragten an, dass sie das Thema nachhaltige Geldanlage für eine Modeerscheinung halten. Jetzt sind es fast 51 Prozent.

44 Prozent antworteten, dass Sicherheit für sie die oberste Priorität bei der Geldanlage habe."

Nachhaltigkeit, Rendite Sicherheit, Liquidität: Welche Kriterien haben bei Anlegern höchste Priorität?
Interessant sind ebenfalls die Antworten auf die Frage, welche Kriterien bei der Auswahl von Investments für die Befragten höchste Priorität haben. Im Vergleich zu früheren Untersuchungen haben sich die Meinungen der Befragten in dieser Hinsicht kaum verändert. 44 Prozent antworteten, dass Sicherheit für sie die oberste Priorität bei der Geldanlage habe. Auf Platz 2 folgt die Rendite, die für 30 Prozent besonders wichtig ist. Liquidität des angelegten Kapitals ist für jeden Sechsten (17 Prozent) bedeutsam. Nachhaltigkeit ist lediglich für 10 Prozent der Befragten das wichtigste Kriterium bei der Geldanlage.

Nachhaltigkeit und Rendite - ein Widerspruch?

Professor Michael Heuser ist Wissenschaftlicher Direktor des DIVA. Er beobachtet das schwindende Interesse an nachhaltiger Geldanlage mit Bedauern. Immerhin hält es fast jeder zweite Studienteilnehmer für möglich, dass sich langfristig mit nachhaltigen Investments höhere Renditen als mit klassischen Geldanlagen erwirtschaften lassen. Heuser ist überzeugt, dass bei der Geldanlage Nachhaltigkeit nicht zu Lasten der Rendite oder Sicherheit geht.

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