Solides Finanzwissen hilft bei erfolgreicher Altersvorsorge

Der eigene Vermögensaufbau Ist Finanzwissen geschlechterspezifisch?

Die Rolle des Finanzwissens und eventuelle geschlechterspezifische Einflüsse auf den Vermögensaufbau waren Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Ergebnisse konnten teilweise erstaunen.

Die Altersvorsorge ist ein großes Thema. Angesichts der seit Jahren vorherrschenden schwierigen Marktverhältnisse rücken vor allem komplexe Finanzprodukte in den Fokus. Fehlendes Finanzwissen erschwert jedoch die Anlageentscheidungen. Eine Untersuchung im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) sollte Zusammenhänge aufdecken.

Solides Finanzwissen hilft bei erfolgreicher Altersvorsorge

Auf der Grundlage eines als repräsentativ zu bezeichnenden Umfragedatensatzes konnten die Wissenschaftler belegen, dass das Finanzwissen auch in Deutschland ungleichmäßig verteilt ist: Vor allem Frauen sind hier im Nachteil, schätzen sich selbst aber auch als weniger in Finanzdingen ausgebildet ein. Steigt jedoch der Bildungsgrad, ist sowohl bei Männern als auch bei Frauen das Finanzwissen präsenter.

Mit steigendem Bildungsgrad sinkt hingegen bei Frauen die Selbsteinschätzung in puncto Finanzen, bei Männern stellte sich die Situation genau umgekehrt dar: Je gebildeter, desto überzeugter gaben sich die Befragten. Eine weitere Untersuchung belegte den Unterschied zwischen Männern und Frauen: Der Effekt, den einerseits das tatsächlich vorhandene und andererseits das selbst geschätzte Finanzwissen eines Anlegers auf dessen Vermögensaufbau hat, variiert nicht nur nur in Abhängigkeit vom Geschlecht, sondern auch vom Bildungsgrad.

Es steht nun also fest, dass eine höhere Finanzbildung den Vermögensaufbau positiv beeinflusst - und das sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Interessant ist, dass dieser Effekt einerseits bei hoch gebildeten Frauen und andererseits bei Männern mit einem niedrigeren Bildungsniveau am größten ist. Damit sind auch die Zielgruppen mit dem größten Potenzial für Finanzbildungsprogramme umrissen, so die Folgerung der Wissenschaftler. Nicht zu verkennen ist der Einfluss der positiven Selbsteinschätzung, die vor allem Männer an den Tag legten: Schätzen diese nämlich ihr Finanzwissen überdurchschnittlich gut ein, sorgen sie auch erfolgreich fürs Alter vor.

Es steht nun also fest, dass eine höhere Finanzbildung den Vermögensaufbau positiv beeinflusst." 

Andererseits kann die negative Selbsteinschätzung, die vor allem Frauen mit hohem Bildungsstand zu Protokoll gaben, zwar Zweifel in Bezug auf die Beratungsgesprächsqualität bei Banken wecken, Auswirkungen auf den Vermögenseffekt waren jedoch nicht zu konstatieren. 

Die Studien-Autorinnen sahen dieses Ergebnis eher als Kuriosum an, eine Hindernis für den Vermögensaufbau konnten sie nicht erkennen. Die Studienresultate werde nun dazu genutzt, spezielle Bildungsprogramme in puncto Finanzen auf die relevanten Zielgruppen zuzuschneiden und somit gute Ergebnisse erzielen zu können.

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