Man riecht förmlich die Umweltverschmutzung eines Kohlekraftwerkes

Gemeinsamer Aufbruch der Welt Klimaschonende Zukunft

Mit dem in Paris beschlossenen Weltklimavertrag ist ein wichtiger Schritt zu mehr Klimaschutz gelungen. Optimisten sprechen von einem entscheidenden Durchbruch, Skeptiker sind zurückhaltender und wollen erst Taten sehen - denn bekanntlich ist Papier geduldig.

Dass das Abkommen überhaupt zustande kam, ist dem diplomatischen Geschick des französischen Außenministers und Klimagipfel-Präsidenten Laurent Fabius zu verdanken, der immer wieder mit geschmeidigen Formulierungen unterschiedliche Standpunkte miteinander versöhnen konnte. Tatsächlich sind trotz der breiten Zustimmung zum Klimaschutz-Ziel die Interessen von Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländern durchaus gegensätzlich. Gerade ärmere Länder tun sich beim Verzicht auf fossile Brennstoffe besonders schwer.

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Vor diesem Hintergrund ist es schon ein Erfolg, wenn sich am Schluss fast zweihundert Staaten auf ein gemeinsames Dokument einigen konnten - auch wenn es sich zwangsläufig um einen Minimalkonsens handelt. 

Folgende Kernpunkte sieht der Weltklimavertrag vor: 

  • Die Erwärmung des Erdklimas soll auf Dauer deutlich unter zwei Grad Celsius - wenn möglich 1,5 Grad - begrenzt werden. Dazu sollen bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts die Treibhausgas-Emissionen auf Null reduziert bzw. durch Aufforstung oder CO2-Speicherung kompensiert werden.
  • Alle beteiligten Staaten müssen Pläne vorlegen, wie sie dieses Ziel erreichen wollen. Die Industrieländer müssen dabei feste Zielvorgaben definieren, bei den übrigen Staaten sind die Anforderungen weicher. Die Pläne werden alle fünf Jahre überprüft und  bei Bedarf angepasst.
  • Schon im Jahre 2018 ist eine erste Überprüfung vorgesehen. Dabei zeichnet sich bereits jetzt ab, dass etliche der existierenden Klimaschutz-Pläne nachgebessert werden müssen. 
  • Die reichen Länder sollen weiterhin Mittel für die ärmeren Staaten für Klimaschutz-Zwecke zur Verfügung stellen. Schon 2009 waren dafür jährlich 100 Milliarden US-Dollar ab 2020 zugesagt worden. Jetzt soll bis 2025 ein neues "Zahlungsziel" festgelegt werden.
  • Die Staaten haben sich verpflichtet, auf "eine kooperative und fördernde Art und Weise"  bereits heute feststellbare Schäden durch den Klimawandel zu bekämpfen.  

Kritik an fehlender Verbindlichkeit 

So viel Freude unter den Beteiligten nach der Einigung herrscht - was die Vereinbarungen wirklich wert sind, wird erst die Umsetzung in der Zukunft zeigen. Kritiker bemängeln die mangelnde Verbindlichkeit des Vertrages. Zum einen kann jeder Staat wieder aus dem Abkommen aussteigen, zum anderen fehlen Sanktionsmöglichkeiten, wenn ein Land seinen Verpflichtungen nicht nachkommt. 

Kritiker bemängeln die mangelnde Verbindlichkeit."

Die Hoffnung ruht daher vor allem darauf, dass Verstöße genug öffentlichen und politischen Druck erzeugen, sich doch an das Vereinbarte zu halten. Manchmal helfen auch einfach realwirtschaftliche Entwicklungen beim Klimaschutz. So wird der CO2-Ausstoß nun schon im zweiten Jahr durch die Wachstumsschwäche in China und den dortigen großflächigen Ausbau erneuerbarer Energien gebremst.

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