Verbraucherschützer bemängeln schon lange, dass Bankberater aufgrund interner Vorgaben Kunden oft unpassende Anlageprodukte verkaufen

Gibt es in der Bank wirkliche Unabhängigkeit? Leistungen der Bankberater

Bankberater sind bei der Anlageberatung an den Verkauf von hauseigenen oder in Partnerschaft angebotenen Produkten gebunden. Für die Kunden resultiert dies oft in Geldanlagen, die an ihren Wünschen vorbeigehen, aber der Bank nützen.

Verbraucherschützer bemängeln schon lange, dass Bankberater aufgrund interner Vorgaben Kunden oft unpassende Anlageprodukte verkaufen. Eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest hat ergeben, dass den Banken mittlerweile die Erfassung des Kundenstatus besser gelingt als früher. Bei den anschließenden Anlageempfehlungen treffen sie jedoch immer noch selten die Verbraucherwünsche. Damit Ihre Vorstellungen bei der Beratung wirklich zu passenden Investments führen, sollten Sie in erster Linie auf nachfolgende vier Punkte achten.

Kosten senken die Rendite

Bankberater werben gerne mit Produkten, die überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sie vergessen jedoch all zu oft, die Kosten abzuziehen, welche den Anlageertrag über Gebühren schmälern. Verlangen Sie daher beim Beratungsgespräch unbedingt Einsicht in alle Kosten, denn die können beispielsweise bei gemanagten Fonds leicht zwei Prozent der Investitionssumme per anno ausmachen. Es ist deshalb weniger wichtig, wie viel Bruttoertrag in Aussicht steht, wesentlich interessanter wäre für Sie, wie hoch der Nettoertrag nach Kosten ausfällt. Experten empfehlen nachfolgend zwei Vorgehensweisen: Entweder Sie fragen gezielt nach kostengünstigen Alternativen oder Sie verhandeln mit dem Berater über die Kosten. 

Auf die Laufzeiten achten

Wenn Sie Ihr Geld schnell verfügbar anlegen wollen, müssen Sie Ihren Bankberater unmissverständlich darauf hinweisen. Die Berater tendieren oft zu langfristigen Geldanlagen, wie geschlossene Fonds, die sind zwar vermeintlich renditestark, aber auch an lange Laufzeiten gebunden. Sollte schnelle Liquidität für Sie unverzichtbar sein, fragen Sie bei der Beratung nach flexiblen Anlageformen, die gibt es mit ähnlich attraktiven Renditen wie bei starren Investmentformen. Laufzeiten sollten bei jeder Beratung ein zentrales Thema sein. Sie können mit konsequentem Hinterfragen selbst dazu beitragen, dass die Beratung in Ihrem Interesse verläuft. 

Die Bereitschaft zum Risiko

Bankberater nehmen sich meist keine Zeit, die Risikobereitschaft der Kunden zu ermitteln. Das führt laut der Studie zu unpassenden Anlagevorschlägen, bei denen es zudem oft an Diversifikation mangelt. Darüber hinaus kümmern sich die Berater zu wenig um die Anlageziele ihrer Kundschaft. Sie sollten daher zum Beginn eines Beratungsgesprächs klarstellen, warum Sie Geld anlegen möchten, welches Risiko für Sie tragfähig erscheint und welche Verluste Sie maximal verkraften können. 

Bankberater nehmen sich meist keine Zeit, die Risikobereitschaft der Kunden zu ermitteln."

Es geht immer um Provisionen

Bankberater erhalten von ihren Arbeitgebern klare Anweisungen zu Produktempfehlungen. Im eigenen Interesse stellen die Berater Finanzprodukte mit hohen Provisionen als besonders aussichtsreich heraus. Dies ist beispielsweise der Hauptgrund, warum Berater nur sehr selten Indexfonds anbieten, daran verdienen die Institute vergleichsweise wenig. Wenn Sie größere Summen anlegen möchten, sollten Sie unbedingt Vergleichsangebote einholen oder noch besser, die Dienste eines unabhängigen Finanzberaters in Anspruch nehmen. Bei dem stehen Sie im Mittelpunkt der Beratung und nicht die Provisionen.

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