Rund 73 Prozent der Deutschen wohnen bereits in Stadtgebieten

Ideen für Beseitigung der Wohnungsnot gefragt Mietpreisbremse gescheitert

Die sogenannte Mietpreisbremse konnte insbesondere in den Metropolen das Explodieren der Mieten nicht verhindern, zu stark ist die Nachfrage nach Wohnraum in den Städten - und damit auch die Gefahr einer Wohnungsnot.

Es klafft eine immer größere Lücke auf: Steht in ländlichen Gebieten zunehmend Wohnraum leer, was naturgemäß auch die Mieten drückt, drängt die Bevölkerung in die großen Städte. Rund 73 Prozent der Deutschen wohnen bereits in Stadtgebieten, dieser Anteil soll bis 2050 auf 83 Prozent ansteigen. Damit wird der städtische Wohnraum immer knapper, die ohnehin höheren Mietpreise werden weiter steigen. Selbst die Mietpreisbremse erwies sich nicht als probates Gegenmittel, hier sind neue Ideen gefragt.

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Mietpreisbremse hat ausgedient - wo liegen die Alternativen?

Ohne kommunalen und sozialen Wohnungsbau wird die steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum nicht zu bedienen sein, darüber sind sich die Experten einig. Allerdings müssen dafür auch die aktuellen Regelungen überarbeitet werden, denn nach einigen Jahren fallen viele Sozialwohnungen aus den bindenden Vereinbarungen heraus und können frei vermietet werden. Eigene Wohnungsbestände sind für die Kommunen ebenso unverzichtbar wie deutlich mehr Mittel für die Förderung des sozialen Wohnungsbaus. Der Bund hat hier bereits Unterstützung für die Länder zugesagt, mehr als 1,5 Milliarden Euro sollen in den nächsten zwei Jahren dafür ausgegeben werden.

Ein weiteres Problem sind die steigenden Grundstückspreise in den Städten, die den Wohnungsbau de facto verteuern - und damit auch die Mieten. Hier bietet sich die Aufstockung von Bestandsimmobilien an, die in stark nachgefragten Regionen für zusätzlichen Wohnraum sorgen könnte. Ebenso machbar ist der Umbau von Gewerbeimmobilien, vor allem leerstehende Bürogebäude eröffnen ein zusätzliches Potenzial für Wohnungen. Diese sogenannte Nachverdichtung scheitert aktuell noch an den gesetzlichen Rahmenbedingungen, die sich jedoch bereits in Überarbeitung befinden.

Steht in ländlichen Gebieten zunehmend Wohnraum leer, drängt die Bevölkerung in die großen Städte."

Mietspiegel als Grundlage für wirksame Mitpreisbremse - Reform geplant

Bislang beschleunigt der Mietspiegel eher die Mietpreisexplosion, da nur die in den letzten vier Jahren geänderten Mieten in die Berechnungen einbezogen werden. Von einem echten Durchschnittspreis kann also nicht die Rede sein, wenn der Mietspiegel zur Orientierung herangezogen wird. Jüngste Initiativen fordern daher, alle in einer Gemeinde gezahlten Mieten zur Erhebung heranzuziehen, was den Anstieg der Mietpreise stoppen könnte - aber auch die Investitionen: Je weniger nämlich eingenommen werden kann, desto geringer fällt die Rendite für Immobilieninvestoren aus.

Es gilt also, einige neue Überlegungen anzustellen, um der Mietpreisbremse zur Wirkung zu verhelfen: Einerseits müssen viele der aktuellen Ausnahmeregelungen abgeschafft, andererseits die Angebote an Wohnraum aufgestockt werden. Dabei ist Balance gefragt, um künftige Investitionen in Immobilien nicht von vornherein abzuwürgen.

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