In Zeiten, in denen herkömmliche Geldanlagen kaum noch Erträge bringen, sind Alternativen besonders gefragt

Weitgehend unbekannt, die liquiden Hedgefonds Neuer Begriff: Liquid Alternatives

In Zeiten, in denen herkömmliche Geldanlagen kaum noch Erträge bringen, sind Alternativen besonders gefragt. "Liquid Alternatives" ist eine Bezeichnung für eine neue Art von Finanzprodukten, die einen Ausweg aus dem herrschenden Anlagenotstand versprechen. Was sich tatsächlich hinter den "flüssigen Alternativen" verbirgt, wissen nur wenige.

Die Bezeichnung "Liquid Alternatives" vereint die beiden Begriffe "Liquid" und "Alternative Investments". Unter letzterem wird eine große Bandbreite an Investment-Möglichkeiten verstanden, die sich alle dadurch auszeichnen, dass sie mit innovativen Anlagestrategien und -konzepten ein besseres Verhältnis von Rendite und Risiko realisieren wollen. Im Kern handelt es sich dabei oft um Hedgefonds. Diese Fonds versuchen mit spekulativen Strategien (u. a. Hebelungen, Leerverkäufen, Arbitrage-Geschäften), eine überdurchschnittliche Performance zu erzielen. 

Liquide dank UCITS-Mantel 

Für "Normalanleger" sind Hedgefonds häufig nicht zugänglich, weil hohe Mindestbeteiligungen gefordert werden. Hier tummeln sich vor allem institutionelle Investoren. Außerdem sind viele Hedgefonds - wenn überhaupt - nur sehr eingeschränkt handelbar. Ihre geringe Liquidität spricht ebenfalls gegen ein breites Publikums-Engagement. Liquid Alternatives versuchen, diese Investmentlücke zu schließen, indem sie alternative Investments mit einer höheren Fungibilität bieten. Dazu werden die rechtlichen Rahmenregelungen genutzt, die die EU-UCITS-Richtlinie vorsieht. Die Richtlinie schafft den Rechtsmantel für Investmentfonds. 

Nach den UCITS-Vorgaben müssen Fondsanteile mindestens zweimal im Monat gehandelt werden können. Bei "normalen" Hedgefonds kann es dagegen bis zu einem Jahr dauern, bis man seine Beteiligung loswird. Liquid Alternatives sind also deutlich fungibler. Innerhalb der letzten zehn Jahre haben sich die alternativen Fonds in Deutschland vom Exoten zur beachtlichen Größe entwickelt. 2005 gab es erst 21 zugelassene Fonds, Ende 2016 waren es 689. Das verwaltete Vermögen wird aktuell auf rd. 340 Mrd. Euro geschätzt. 

Die Bezeichnung "Liquid Alternatives" vereint die beiden Begriffe "Liquid" und "Alternative Investments"." 

Bei der Auswahl genau hinschauen 

Liquid Alternatives decken ein breites Fondsspektrum ab. In vielen Fällen handelt es sich um "echte" Hedgefonds, denen einfach ein neuer Rechtsmantel umgehängt wurde. Manchmal stecken aber auch eher traditionelle Anleihefonds dahinter, die um innovative Strategieelemente angereichert wurden. Längst nicht immer halten die Liquid Alternatives ihr Rendite-Versprechen. Die höhere Liquidität im Vergleich zu herkömmlichen Hedgefonds muss zum Beispiel durch Renditeverzichte erkauft werden und nicht jede innovative Anlagestrategie geht auch auf. Aktienstrategien performten hierzulande in den letzten Jahren nur mit 2,2 Prozent p.a. im Schnitt, bei Rohstoffstrategien waren sogar Verluste hinzunehmen. 

In den USA scheint der Hype schon wieder vorbei zu sein. Hier schrumpft die Zahl der Fonds und das Investmentvermögen wegen bisher nur mäßiger Ergebnisse. Auf jeden Fall sollten Sie beim Fonds-Investment genau hinschauen. Kompetente Finanzberatung hilft Ihnen bei der richtigen Auswahl.

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