Der Lebensmitteleinzelhandel ist ein Markt, auf dem mit harten Bandagen gekämpft wird

Neue Wege, um Aufmerksamkeit zu erreichen Online lohnt für Discounter wohl nicht

Der Lebensmitteleinzelhandel ist ein Markt, auf dem mit harten Bandagen gekämpft wird. Das ist zuletzt bei der Zerschlagung von Kaiser's Tengelmann besonders deutlich geworden. Längst findet der Kampf um Kunden und Marktanteile nicht mehr nur über den günstigsten Preis statt. Es sind neue Angebote und Konzepte gefragt. "Online" spielt dabei interessanterweise nur eine untergeordnete Rolle.

Dass man im Supermarkt mehr als nur Lebensmittel kaufen kann, ist schon fast selbstverständlich. Haushaltsartikel, Kleidung, ja selbst Elektronik, Handys, Tablets und Laptops finden sich im Sortiment. Darüber hinaus stoßen die großen Ketten in neue Geschäftsfelder vor. Aldi will in Berlin Wohnungen auf Flachdachfilialen bauen. Und als jetzt vermeldet wurde, dass Lidl ins Gebrauchtwagengeschäft einsteigt, war niemand überrascht. Allerdings erwies sich dies - einstweilen - als "Ente". 

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Knallharter Verdrängungswettbewerb mit Minimalmargen 

Tatsächlich ist der Wettbewerb in der Branche knallhart. Es herrscht ein Verdrängungskampf, dem gnadenlos jeder zum Opfer fällt, der sich Fehler erlaubt. Unattraktive Lagen, ungünstige Kostenstrukturen, eine suboptimale Logistik, zu geringe Betriebsgrößen, schlechte Einkaufskonditionen - das rächt sich sofort und erklärt, warum nur noch vier große Player übrig sind, die den Markt beherrschen: Aldi, Lidl, Edeka und Rewe. Bei minimalen Margen sorgt vor allem die Größe für Gewinn. 

Erreichbarkeit und bequemer Zugang zum Warenangebot sind dabei wichtige Wettbewerbsfaktoren. Zunächst hatten Supermärkte in Innenstädten die Nase vorn, dann zogen die Ketten zunehmend an die Stadtränder. Fachmarktcenter - Supermärkte in Verbindung mit anderen Großmärkten und üppigem Parkplatzangebot - entstanden. Angesichts des neuen Trends zum Wohnen in der Großstadt sind inzwischen wieder mehr Standorte im Stadtzentrum gefragt. Die räumlichen Möglichkeiten dafür sind allerdings begrenzt. 

Die Angst vor Online-Konkurrenz ist groß, seit Internet-Gigant Amazon auch mit Lebensmittellieferungen experimentiert." 

Online-Discounter wirtschaftlich nicht tragbar 

Ein schwieriges Thema für die Branche sind Online-Services. Die Angst vor Online-Konkurrenz ist groß, seit Internet-Gigant Amazon auch mit Lebensmittellieferungen aus dem Online-Shop experimentiert. 

Doch so richtig eingestiegen in den Online-Lieferdienst sind die deutschen Lebensmittel-Größen bisher nicht - trotz der Betonung der Wichtigkeit des Themas. 

Das Problem beim Lebensmittelangebot online ist, dass er sich wirtschaftlich nicht trägt. Die dafür nötige Transport-Infrastruktur verursacht hohe Kosten, bei denen zweifelhaft ist, ob sie an die Konsumenten weitergegeben werden können. Online-Discounter als Zuschussgeschäft - das kann und will sich aber von Aldi bis Rewe bis auf weiteres niemand leisten.

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