In puncto Digitalisierung hat Deutschland noch Nachholbedarf

Kleine Schritte in Richtung Digitalisierung Online-Rentenkonto in der Testphase

In puncto Digitalisierung hat Deutschland noch Nachholbedarf - nicht zuletzt im Bereich der Sozialversicherung. Und die Mühlen mahlen langsam. Das gilt auch für das Online-Rentenkonto. Dessen Testbetrieb startet in diesen Tagen, die Breitenverfügbarkeit ist aber wohl nicht vor 2024 zu erwarten.

Soweit es die gesetzliche Renteninformation betrifft, herrscht immer noch das Papier vor. Versicherte in der gesetzlichen Rentenversicherung erhalten jährlich eine Renteninformation per Post und ab 55 alle drei Jahre eine ausführliche Rentenauskunft - ebenfalls als Brief. Die Information ist unvollständig - denn sie betrifft nur die gesetzliche Rente, nicht dagegen Ansprüche aus betrieblicher und/oder privater Altersvorsorge. Aber nur die "Gesamtschau" könnte tatsächlich anzeigen, wie es um die Alterssicherung steht.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

2023 wird das Jahr des Testbetriebs

Das Online-Rentenkonto soll eine Alternative zur Papier-Mitteilung bieten und die Lückenhaftigkeit bei der Information beseitigen. Die gesetzliche Grundlage dafür wurde mit dem "Gesetz Digitale Rentenübersicht" bereits im Februar 2021 geschaffen. Das Gesetz vollzieht nur nach, was es woanders schon gibt. In Schweden oder in den Niederlanden ist die Online-Rentenübersicht seit Jahren Standard. Wir fangen damit jetzt an - zunächst nur im Testbetrieb.

Noch im Dezember soll die Plattform für das Online-Rentenkonto starten. In der Testphase nehmen Versorgungseinrichtungen erst einmal auf freiwilliger Basis am Testbetrieb teil. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Angaben vollständig sind, dürfte am Anfang  also eher gering sein. Es ist auch noch nicht bekannt, wie viele Versicherte in der Testphase Zugang zur Plattform haben. Es handelt sich vermutlich um einen "ausgewählten Kreis". Voraussichtlich im Sommer 2023 soll dann eine Öffnung für alle Versicherten erfolgen. Bis zum Regelbetrieb wird es aber Dezember 2023 werden. Bis dahin sind alle Versorgungsträger, die Rentenmitteilungen verschicken müssen, zur Anbindung verpflichtet. Geht alles gut, sollte das Online-Rentenkonto dann ab 2024 flächendeckend funktionieren.

Grundsätzlich soll die digitale Renteninformation aus Akzeptanzgründen möglichst einfach und nutzerfreundlich gestaltet sein."

Möglichst einfach und nutzerfreundlich

Um die Rentendaten zu erhalten, werden persönliche Zugangsdaten benötigt. Beim Einstieg in den persönlichen Bereich sollen zunächst nur einige "Basis-Informationen" erfolgen. Man sieht Bruttobeträge, differenziert nach Auszahlungsart. Auf einer weiteren Ebene wird es dann eine detaillierte Übersicht zu den künftigen Vorsorgeansprüchen geben.

Schließlich folgen Zusatzinformationen - zum Beispiel zu Leistungsmerkmalen oder zur Kontaktierung des Versorgungsträgers. Grundsätzlich soll die digitale Renteninformation aus Akzeptanzgründen möglichst einfach und nutzerfreundlich gestaltet sein.

Kontakt zu mir

Hallo!
Schön, dass Sie mich kennenlernen möchten.