Obwohl die Ölpreise dramatisch sinken, zahlen Autofahrer relativ hohe Preise für Super oder Diesel

Obwohl der Ölpreis fällt Preise für Benzin und Heizöl immer noch hoch

Die jüngsten Turbulenzen am Ölmarkt wirken sich auf die Preise für Benzin und Heizöl kaum aus. Obwohl die Ölpreise dramatisch sinken, zahlen Autofahrer relativ hohe Preise für Super oder Diesel.

Deutsche Autofahrer sind Kummer gewohnt. Darum freut sich mancher, dass er momentan für einen Liter Superbenzin 'nur' 1,20 Euro zahlt. Schaut man sich jedoch an, wie sich der Ölpreis in den vergangenen Tagen entwickelte, verfliegt die Freude am vermeintlichen Schnäppchen. Der Ölpreis erreichte Ende März historische Tiefstände. Während der Ölpreis um circa 70 Prozent sank, gaben die Benzinpreise nur um etwa 15 Prozent nach. Noch größer ist die Diskrepanz beim Heizöl. Das hängt vor allem damit zusammen, dass die Heizöllieferanten die gegenwärtig ungewöhnlich hohe Nachfrage kaum befriedigen können.

Ursachen für den Absturz der Ölpreise:

  • Weltweit wird zu viel Öl gefördert.
  • Saudi-Arabien und Russland liefern sich zur Zeit einen heftigen Preiskrieg.
  • Die Corona-Krise verschärft die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage zusätzlich.

Benachteiligen die Mineralölkonzerne die Verbraucher systematisch?

Steigen die Ölpreise, erhöhen sich die Preise für die Verbraucher umgehend. Entwickelt sich der Ölpreis in die entgegengesetzte Richtung, reagiert der Preis mit zeitlicher Verzögerung.

Der ADAC kritisiert die Preispolitik der Mineralölkonzerne und argwöhnt, dass Autofahrer und Hausbesitzer mit Ölheizungen systematisch benachteiligt würden. Die Mineralölkonzerne streiten diesen Vorwurf ab und verweisen auf den hohen Anteil der Fixkosten, der im Kraftstoff- und Heizölpreis enthalten ist.

Steigen die Ölpreise, erhöhen sich die Preise für die Verbraucher umgehend. Entwickelt sich der Ölpreis in die entgegengesetzte Richtung, reagiert der Preis mit zeitlicher Verzögerung."

Zusammensetzung des Benzinpreises in Deutschland

Nicht jedem Verbraucher ist bewusst, dass er an der Tanksäule vor allem Steuern entrichtet. Für jeden Liter Superbenzin kassiert der Staat 65,45 Cent Energiesteuer (zuvor Mineralölsteuer). Hinzu kommt die Umlage für den Erdölbevorratungsverbund in Höhe von 27 Cent pro Liter. Beträgt der Produktpreis, in den der Preis am Ölmarkt und die Raffineriekosten einfließen, etwa 31 Cent und kalkuliert der Händler mit einem Deckungsbeitrag von etwa 11 Prozent, ergibt sich ein Nettopreis von rund 45 Cent.

Schlägt man nun Energie- und Mehrwertsteuer auf, zahlt der Kunde fast 1,32 Euro für den Liter Superbenzin. Das heißt, etwa 66 Prozent des Preises haben keinen direkten Zusammenhang mit dem Ölpreis, wie er beispielsweise in Rotterdam notiert.

Beim Diesel liegt der Ölpreis-unabhängige Anteil bei rund 59 Prozent.

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