Hüten Sie sich vor Selbstüberschätzung

Die typischen Anlegerfehler vermeiden Rationales Handeln

Der Homo oeconomicus gilt in der Finanzwissenschaft als mustergültiges Beispiel für rationales Handeln. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass Anleger weit vom theoretischen Modell der Nutzenmaximierung entfernt sind und häufig falsch entscheiden.

Wenn Sie als Anleger rationales Handeln zur Grundlage Ihrer Investorentätigkeit machen, verfügen Sie über alle Informationen mit Relevanz und setzen diese konsequent zu Ihrem Nutzen ein. Die Annahme ist allerdings nichts mehr als graue Theorie, denn die meisten Menschen lassen sich beim Geldanlegen keineswegs von Sachlichkeit leiten. Investments werden vielmehr oft emotional begonnen und sind nicht selten mit Fehlern behaftet. Mit der Berücksichtigung einiger einfacher Regeln können Sie diese Irrtümer verhindern.

Aus der Vergangenheit nicht auf die Zukunft schließen

Oft werden Ihnen Anlageprodukte mit dem Hinweis auf hervorragende Performance in der Vergangenheit angeboten. Jedoch lässt die gute Entwicklung in vergangenen Zeiten niemals auf fortschreitenden Erfolg in der Zukunft schließen. Gleiches gilt auch für Börsenturbulenzen; alle Akteure sind zunächst vollkommen von ihrem Eintreten überrascht, aber nach dem ersten Schreck sagen viele, dass es hat so kommen müssen. Das bedeutet: Hinterher sind wir alle klüger als vorher. Rationales Handeln bedeutet, bestätigte Informationen zum eigenen Vorteil zu nutzen und nicht bewiesene Faktoren bestmöglich auszublenden.

Die eigene Urteilskraft infrage stellen

Wenn Sie rational handeln und alle verfügbaren Informationen für Ihr Investment nutzen, wird der Erfolg nicht lange auf sich warten lassen. Hüten Sie sich jedoch vor Selbstüberschätzung, denn Sie agieren an einem effizienten Markt, der allen Teilnehmern innerhalb kurzer Zeit sämtliche relevanten Informationen zukommen lässt. Wenn Sie mehrmals Erfolg hatten, sollten Sie sich freuen, aber nicht daraus ableiten, dass Ihre Urteilskraft unfehlbar wäre. 

Suchen Sie zudem im eigenen Interesse keine Gründe, die für ein bestimmtes Investment sprechen, sondern konzentrieren Sie sich auf das Finden von Argumenten, die es verbieten. Auch dieses Kriterium fällt unter rationales Handeln.

Strategien festlegen

Rationales Handeln bedeutet auch, dass Sie im Vorfeld jeder Investition gewisse Regeln aufstellen. Sie eliminieren Ihre vollkommen natürliche Verlustangst, indem Sie genau festlegen, wann Sie bei einer Trendumkehr aussteigen. Sie können nicht darauf hoffen, dass Verlustphasen nur kurzfristig sind und das der Kurs sich schnell wieder dem Einstiegsniveau nähert. Ähnliches gilt für Aktien im Aufwind, nutzen Sie den Trend zur Vermehrung der Gewinne und steigen Sie, von emotionaler Angst getrieben, nicht frühzeitig aus. Auch hierbei gilt, gegebene Chancen wahrzunehmen, ohne jedoch Prognosen für die unmittelbare Zukunft aufzustellen.

Der Homo oeconomicus gilt in der Finanzwissenschaft als mustergültiges Beispiel für rationales Handeln."

Das eigene Portfolio nicht überbewerten

Rationales Handeln hilft Ihnen bei der richtigen Einschätzung eigener Investments. Wenn Sie Ihre eigenen Wertpapiere überbewerten, neigen Sie zu unzureichender Verlustbegrenzung. Dagegen hilft nur eine diszipliniert verfolgte Strategie zur Absicherung. 

Fazit

Rationales Handeln kann die Auswirkungen menschlicher Fehlleistungen in vielen Fällen verhindern. Wichtig ist, dass Sie zu Ihrer Anlagestrategie begleitende Regeln aufstellen und konsequent einhalten. Damit können Sie die oben angesprochenen Fehler effektiv vermeiden.

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