Schuldentragfähigkeit hat sich verbessert Riesige Schuldenberge
Der weltweite Schuldenstand steigt permanent, aber eben auch das Vermögen, diese Schulden zu tragen. Ausschlaggebend sind die sich positiv entwickelnde Wirtschaftskraft sowie höhere Inflationsraten.
Mit 233 Billionen US-Dollar haben die Schulden der Staaten, Banken, Unternehmen und Haushalte weltweite zum Ende des dritten Quartals des letzten Jahres laut Insitute of International Finance (IIF) einen neuen Rekordstand erreicht. Allein seit Anfang 2017 wuchs der Schuldenberg um rund 16,5 Billionen US-Dollar. Aber auch die Schuldentragfähigkeit hat sich verbessert.
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Steigende Schulden - kein Ende in Sicht?
Angesichts der Schuldenstände kann das leicht verbesserte Verhältnis von Schulden und BIP kaum beruhigen: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum reduzierte sich diese Quote zum 30. September 2017 um drei Prozentpunkte auf aktuell 318 Prozent. Dazu trug jedoch nicht nur das Wirtschaftswachstum bei, sondern auch die angestiegenen Inflationsraten. Gleichzeitig wirken sich die beispielsweise von China eingeleiteten Maßnahmen gegen Schuldenblasen aus.
Mit rund 68 Billionen US-Dollar vereinen die Unternehmen die meisten Schulden auf sich, die Schulden der Staaten und Banken folgen mit 63 bzw. 58 Billionen US-Dollar. Auf die Haushalte entfallen demnach 44 Billionen US-Dollar. Damit hat sich die Schuldenlast der Wirtschaft innerhalb der letzten 20 Jahre annähernd vervierfacht. Allerdings darf nicht unerwähnt bleiben, dass die Außenstände des einen das Geldvermögen in Form von Forderungen des anderen sind - das Vermögen wächst demnach mit den Schulden. Die Gefahr von Kreditausfällen darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden, da auf diese Weise wegen der abgeschriebenen Forderungen auch Vermögen vernichtet wird.
Mit rund 68 Billionen US-Dollar vereinen die Unternehmen die meisten Schulden auf sich."
Bemerkenswert ist, dass die Zahlen des IIF um einiges höher ausfallen als die Statistiken, die die Europäische Kommission veröffentlicht. Laut IIF weist der Euroraum eine Verschuldungsquote von 104 Prozent auf, die EU-Kommission errechnet hier nur 90 Prozent.
Die Ursache liegt in den unterschiedlichen Berechnungsgrundlagen, da sich der IIF auf den Marktwert bezieht, der über dem Nominalwert liegt. So hätte der deutsche Staat laut IIF 2,6 Billionen US-Dollar oder 72 Prozent des BIP Schulden.
Der für das Bundesfinanzministerium relevante Nominalwert beläuft sich jedoch auf 2,4 Billionen US-Dollar oder 66 Prozent des BIP.