Das Wechselspiel der beiden Währungen bestimmt weitgehend das Geschehen an den Finanzmärkten

Der schwache Dollar hilft Rohstoffpreise steigen kaum

Die US-Währung befindet sich im Abwärtstrend, der Euro bringt aktuell rund 1,24 US-Dollar auf die Waage. Die Rohstoffpreise steigen in der Folge im US-Dollar, deutsche Verbraucher profitieren jedoch vom Wechselkurs.

Das Wechselspiel der beiden Währungen bestimmt weitgehend das Geschehen an den Finanzmärkten: Der Euro kletterte im Verhältnis zum US-Dollar zwischenzeitlich sogar auf mehr als 1,25 - die Rohstoffpreise wurden so zusätzlich befeuert. Insbesondere Öl verzeichnet ein Preisniveau, das es seit mehr als drei Jahren nicht mehr gesehen hatte.

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Vor Jahresfrist unkten die Experten noch, dass der US-Dollar mit dem Euro gleichziehen oder diesen gar übertreffen könne - von dieser Entwicklung ist nun nichts mehr zu sehen. Nach einem Tiefstand von 1,05 erholte sich die Gemeinschaftswährung sukzessive. Besser gesagt: Der US-Dollar verlor an Kraft, was Ökonomen zu unterschiedlichsten Überlegungen animiert: Einerseits können die Vorteile durch die Zinsanhebung der FED nicht als Grund gelten, was den Fokus zwangsläufig auf die Trump-Administration lenkt - und zu Spekulationen anregt.

Im Fahrwasser der schwächelnden US-Währung werden Rohstoffe im Ausland stärker nachgefragt, was die Preise steigen lässt - zumindest in US-Dollar. Importe werden somit für die Wirtschaft im Euroraum preiswerter, allerdings hat diese Medaille zwei Seiten: Exporte aus dem Euroraum verteuern sich nämlich, was naturgemäß auch für deutsche Unternehmen zur Herausforderung werden kann. Angesichts der großen Bedeutung, die die deutschen Exporte für die Wirtschaftsstärke haben, werden diese Entwicklungen kritisch beobachtet.

Insbesondere Öl verzeichnet ein Preisniveau, das es seit mehr als drei Jahren nicht mehr gesehen hatte." 

Deutsche Verbraucher profitieren hingegen zunächst vom aktuellen Wechselkurs: Der in US-Dollar kräftig gestiegene Goldpreis ging zwar bislang an allen Anlegern, die Gold in Euro gekauft haben, vorbei, dafür hat sich der Ölpreisanstieg eben auch nicht negativ ausgewirkt. Selbst die mehr als 70 US-Dollar, die in Fass Brent kurzfristig gekostet hat, hatten sich nicht in den Benzinpreisen an der Tankstelle niedergeschlagen. 

Im Gegenteil, seit Jahresbeginn konnte sogar ein leichter Preisrückgang vermerkt werden: Im bundesweiten Schnitt kostet ein Liter Super E 10  rund 1,34 Euro, für einen Liter Diesel sind 1,19 Euro zu bezahlen. Damit sparen die deutschen Autofahrer im Vergleich zum Jahreswechsel rund 2,0 bzw. 1,5 Cent je Liter ein. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie die EZB auf die Stärke des Euro im Verhältnis zum US-Dollar reagieren wird.

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