Gibt es den Cost-Average-Effekt? Sparpläne und der Durchschnittskosteneffekt
Um den Cost-Average-Effekt streiten sich die Geister: Unterstellen die einen eine Marketinglüge, sehen die anderen im ratierlichen Sparen durchaus Vorteile. Es kommt - wie immer - auf die Umstände an.
Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) nutzte den 30. Geburtstag des deutschen Leitindex DAX, um mit einer Rechenübung Werbung zu machen: Mit einem Monatsbeitrag von 50 Euro ließen sich am Aktienmarkt über 30 Jahre demnach locker 70.000 Euro erwirtschaften. Es ist keine revolutionäre Erkenntnis, dass schon kleine, aber regelmäßig investierte Beträge interessante Ergebnisse einspielen können. Und doch ruft das Argument Cost-Average-Effekt Kritiker auf den Plan.
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Sparpläne immer rentabel - und vor allem sicher
Es gibt triftige Gründe für Fondssparpläne, die sich bereits mit relativ niedrigen Beträgen pro Monat rechnen. Als eines der wichtigen Argumente wird der Cost-Average-Effekt regelmäßig angeführt, der die Performance am Aktienmarkt etwas glättet: Sind die Kurse der Aktien nämlich hoch, werden mit dem Monatsbetrag relativ wenige Anteile erworben - im Gegenzug können bei niedrigen Kursen entsprechend mehr Anteile gekauft werden. Damit werden logischerweise auch die Kosten relativiert. Genau dieser Punkt wird aber auch bestritten - nicht zuletzt vom Verbraucherschutz.
Als Begründung werden Vergleichsrechnungen zu Einmalanlagen angeführt, von denen zwei Drittel bei gleichem Anlagevolumen eine bessere Wertentwicklung hingelegt haben als Sparpläne. Unter dem Strich entscheidet jedoch der Zeitpunkt des Investments, wie die Daten des DAI eindrücklich belegen: Ein 1987 vereinbarter Sparplan mit 50 Euro Monatsbetrag und über 30 Jahre auf den DAX erwirtschaftete eine jährliche Rendite von 7,9 Prozent - bei einer Einmalanlage wären dies 8,9 Prozent pro Jahr gewesen. Wer jedoch vor der Finanzkrise eingestiegen ist, hätte mit einem Sparplan die Nase vorn gehabt: Einmalanlagen wären noch nach fünf Jahren im Verlustbereich gewesen, die durchschnittliche Jahresrendite hätte sich bis Ende 2017 auf 4,8 Prozent entwickelt. Mit einem Sparplan wären 10,4 Prozent pro Jahr gutgeschrieben worden.
Selbst bei Turbulenzen an den Aktienmärkten können Sparer ordentliche Renditen erzielen."
Genau in dieser Krisensicherheit liegt eine der größten Stärken der Sparpläne, solange sie konsequent durchgezogen werden: Selbst bei Turbulenzen an den Aktienmärkten können Sparer demnach ordentliche Renditen erzielen und ihre Risiken minimieren.
Setzen Sie auf ETFs, reduzieren sich die Kosten nochmals. Dass die ratierliche Zahlweise Schwankungen glättet, sagt schon die Logik - auch wenn über die konkreten Effekte gestritten wird.