Drohende Strafzölle bedrohen US-Dollar als Leitwährung

Präsident Trump mit einem gefährlichen Spiel Der Dollar leidet

Donald Trump wagt sich an ein heikles Thema, wenn er die Handelsbilanzdefizite seines Landes auf- und die Handelspartner angreift. Nicht weniger als die Dominanz des US-Dollars wird auf diese Weise gefährdet.

China war von Beginn seiner Amtszeit an der erklärte Handelsgegner, Deutschland folgte auf dem Fuße: Donald Trump kritisierte die Defizite in den Handelsbilanzen scharf. Führen die USA bevorzugt Elektronik und Textilien aus China ein, sind es deutsche Autos und Maschinen, die einen Export-Überschuss für Deutschland bewirken. Soweit stimmt die Argumentation, wenn da die Sache mit der Leitwährung nicht wäre.

Drohende Strafzölle bedrohen US-Dollar als Leitwährung

Jede Medaille hat zwei Seiten, wie sich in diesem Fall eindrücklich bestätigt: Die vielen US-Dollar, die durch die überschießenden Importe ins Ausland fließen, kehren von dort in Form von Beteiligungen zurück. Insbesondere China hält einen, wenn auch in der Zwischenzeit etwas geschrumpften, Bestand an US-Staatsanleihen, die den USA die Finanzierung des Haushalts wichtige Investitionen im eigenen Land erlauben. Aber auch US-Aktien sind gefragt, die Unternehmen profitieren ebenfalls von diesem Kapitalzufluss.

Kämen nun die Strafzölle zum Tragen und die Importe zum Erliegen, würden auch weniger US-Dollar zurück in die USA fließen. Die ausländischen Investments in den USA sind um rund acht Billionen US-Dollar höher als in allen anderen Ländern zusammen - und die Renditen sind relativ mager, da Investments in die Leitwährung als wenig riskant gelten. Im Gegenzug kassieren US-amerikanische Investoren im Ausland deutlich höhere Margen. Die Differenz zwischen gezahlten und eingenommenen Zinsen beläuft sich auf rund 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Schon an diesem Punkt lohnt sich also ein Überdenken der angekündigten Pläne.

US-Dollar als sprudelnde Profitquelle in Gefahr

Derzeit befinden sich Dollarnoten im Wert von rund 1,4 Billionen US-Dollar im Umlauf, auf das Ausland entfällt ein Anteil zwischen 40 und 70 Prozent. In vielen Ländern dieser Welt wird die US-Währung anerkannt und hat sich als Zahlungsmittel etabliert. Nicht immer profitieren die USA davon, im Gegenteil, eine höhere Nachfrage lässt den Wechselkurs steigen. Das ist für die Exporte wiederum nachträglich. Gleichzeitig steigt das Risiko der Blasenbildung im eigenen Land, wie zuletzt im Immobilienmarkt und der daraus folgenden Finanzkrise gesehen.

Der starke Dollar ist also Fluch und Segen zugleich."

Der starke Dollar ist also Fluch und Segen zugleich, sahen sich die US-Präsidenten immer wieder in der Lage, deutlich mehr auszugeben, als die Wirtschaft eigentlich eingebracht hatte. Nun könnte es für die Leitwährung gefährlich werden, denn die Abhängigkeit vom Ausland droht zurückzuschlagen. Neben dem chinesischen Yuan könnte auch der Euro künftig eine wichtigere Rolle spielen, dazu müsste die Währungsunion aber bestehen bleiben.

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