Managervergütung Spitzengehälter der DAX-Aufsichtsratschefs
Die Vergütung der Aufsichtsratsvorsitzenden im DAX, dem deutschen Leitindex, spiegelt nicht nur die Verantwortung ihrer Positionen wider, sondern auch die hohen Ansprüche und Erwartungen der Konzerne.
Im Jahr 2023 lag die durchschnittliche Vergütung eines Aufsichtsratschefs im DAX bei rund 421.000 Euro. Doch einige verdienen weitaus mehr, wie die Rangliste der Spitzenverdiener zeigt.
Alexander Wynaendts: Spitzenverdiener bei der Deutschen Bank
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An der Spitze der Rangliste steht Alexander Wynaendts, Aufsichtsratsvorsitzender der Deutschen Bank. In seinem ersten vollständigen Amtsjahr 2023 erhielt er eine Vergütung von knapp 930.000 Euro.
Dieser Betrag ist mehr als doppelt so hoch wie der DAX-Durchschnitt und setzt einen neuen Maßstab für Managervergütungen im deutschen Finanzsektor.
Wynaendts übernahm das Amt im Mai 2022 von Paul Achleitner, der über ein Jahrzehnt die Geschicke des Kontrollgremiums der Deutschen Bank lenkte und während seiner Amtszeit ebenfalls zu den Spitzenverdienern zählte.
Die hohe Vergütung von Wynaendts spiegelt die komplexen Herausforderungen und Anforderungen wider, die mit der Aufsicht über ein global tätiges Finanzinstitut wie die Deutsche Bank verbunden sind.
Dazu gehören regulatorische Anforderungen, die Überwachung von Transformationsprogrammen und die Sicherstellung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens.
Weitere Spitzenverdiener im DAX
Neben der Deutschen Bank gibt es weitere Konzerne, deren Aufsichtsratschefs deutlich über dem Durchschnitt verdienen. Diese Vergütungen variieren je nach Branche, Unternehmensgröße und dem individuellen Verantwortungsbereich der Aufsichtsratsvorsitzenden. Besonders Unternehmen in stark regulierten oder global agierenden Sektoren wie Finanzen, Chemie und Automobil zahlen ihren Kontrolleuren überdurchschnittlich hohe Vergütungen.
Zu den Spitzenreitern zählen:
- BASF: Der Chemiekonzern ist bekannt für seine hohen Anforderungen an die Aufsichtsratsmitglieder, die globalen Produktionsstandorte und die komplexen Lieferketten zu überwachen. Dies spiegelt sich auch in der Vergütung wider.
- Siemens: Als multinationaler Technologiekonzern mit einer Vielzahl von Geschäftsfeldern zählt Siemens ebenfalls zu den Unternehmen, deren Aufsichtsratschefs überdurchschnittlich vergütet werden.
Vergütung im Kontext von Verantwortung und Arbeitsumfang
Für die Aufsichtsratschefs selbst bleibt die Herausforderung, ihre Rolle in einem dynamischen und oft kritischen Umfeld auszufüllen und dabei sowohl den Interessen des Unternehmens als auch der Öffentlichkeit gerecht zu werden."
Die Vergütung von Aufsichtsratsvorsitzenden im DAX wird durch mehrere Faktoren beeinflusst:
- Unternehmensgröße und Marktkapitalisierung: Großkonzerne wie die Deutsche Bank oder Siemens stehen unter verstärkter öffentlicher und regulatorischer Beobachtung. Dies erhöht die Anforderungen an die Aufsichtsratsvorsitzenden und rechtfertigt höhere Vergütungen.
- Arbeitsaufwand: Die Tätigkeit im Aufsichtsrat ist zeitintensiv. Neben regelmäßigen Sitzungen erfordert sie auch die Vorbereitung von Entscheidungen und die Kommunikation mit Stakeholdern.
- Branchenanforderungen: In hochregulierten Branchen wie der Finanzindustrie oder der Energieversorgung ist die Arbeit des Aufsichtsrats besonders anspruchsvoll. Diese zusätzlichen Anforderungen schlagen sich in der Höhe der Vergütung nieder.
- Persönliche Reputation und Erfahrung: Personen mit langjähriger Erfahrung und internationalem Renommee, wie Alexander Wynaendts, werden oft gezielt für Spitzenpositionen angeworben und entsprechend honoriert.
Kritik an hohen Vergütungen
Trotz der klaren Leistungsanforderungen sind die hohen Vergütungen von Aufsichtsratschefs nicht unumstritten. Kritiker bemängeln, dass die Bezüge oft unverhältnismäßig hoch ausfallen, insbesondere im Vergleich zu den durchschnittlichen Gehältern der Belegschaft. Zudem fordern einige Stimmen, dass die Vergütung stärker an den langfristigen Erfolg des Unternehmens und die Erfüllung nachhaltiger Ziele geknüpft werden sollte.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Transparenz. Während die DAX-Unternehmen verpflichtet sind, die Vergütung ihrer Führungsgremien offenzulegen, fehlt in vielen Fällen eine klare Begründung für die Höhe der Zahlungen.
Zukunft der Managervergütung im DAX
Die Diskussion über die Vergütung von Aufsichtsratsmitgliedern wird in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen. Mit zunehmendem Druck von Aktionären, regulatorischen Anforderungen und gesellschaftlichen Erwartungen könnten neue Vergütungsmodelle entwickelt werden. Diese könnten eine stärkere Bindung an den Unternehmenserfolg und eine höhere Gewichtung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Zielen (ESG) beinhalten.
Ich glaube, dass die Zusammenarbeit mit motivierten Menschen auf beiden Seiten zusätzliche Energie freisetzt