Ablesbar an der Schuldenuhr Staatsverschuldung fast normal
Die Staatsverschuldung ist die Summe der Verbindlichkeiten eines Staates gegenüber Dritten. In der Regel wird die Staatsverschuldung als Bruttowert angegeben. Das heißt, es erfolgt keine Aufrechnung des Staatsvermögens.
Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Infrastruktur, Verkehr, Bildung, Forschung, Sozialsystem ... - die Aufgaben eines Staates sind vielfältig und vor allen Dingen kostspielig. Konjunkturelle Schwankungen und außerplanmäßige Ausgaben sind nur zwei der möglichen Ursachen, warum die Steuereinnahmen eines Staates selbst bei sorgfältiger Haushaltsplanung nicht immer ausreichen, um allen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Durch die Ausgabe von Staatsanleihen beschafft sich der Staat am Kapitalmarkt die erforderlichen Mittel. Seit 1995 zeigt der Bund der Steuerzahler Deutschland e.V. (BdST) mit Hilfe der Schuldenuhr die Höhe der deutschen Staatsverschuldung an.
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Zahlen zur Staatsverschuldung Deutschlands:
- die Staatsverschuldung beträgt zur Zeit mehr als 1.900 Milliarden Euro
- das entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von mehr als 23.000 Euro
- zur Zeit baut Deutschland die Staatsverschuldung ab
- pro Sekunde verringert sich das Defizit um 94 Euro
- (Quelle: www. steuerzahler.de)
Schuldenquote
Sollte ein Staat seinen Verpflichtungen gegenüber den Gläubigern nicht mehr nachkommen können, droht ein Staatsbankrott. Um zu beurteilen, wie viele Schulden ein Staat bewältigen kann, wird die Schuldenquote herangezogen. Dieser Wert entspricht dem Verhältnis von Verschuldung und Bruttoinlandsprodukt. Für Mitglieder des Euro-Systems gelten die Maastrichter Konvergenzkriterien. Nach dieser Richtlinie sollte die Schuldenquote 60 % nicht übersteigen. Deutschland war Ende 2018 mit 61 % des BIP verschuldet. Mit dieser Schuldenquote gilt Deutschland allgemein als finanziell solide, was sich unter anderem auch in den Einschätzungen der internationalen Ratingagenturen widerspiegelt.
Deutschland war Ende 2018 mit 61 % des Bruttoinlandsprodukt (BIP) verschuldet. Mit dieser Schuldenquote gilt Deutschland als finanziell solide."
Abbau der Verschuldung
Doch es gibt auch kritische Stimmen. Auf die negativen Aspekte der Staatsverschuldung weist der BdST immer wieder hin. Mit der Einführung der Schuldenuhr ist es dem Bund der Steuerzahler nachdrücklich gelungen, das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass eine wachsende Verschuldung vor allem künftige Generationen belastet.
Die Visualisierung des Schuldenberges führte dazu, dass die kritischen Stimmen sich erfolgreicher Gehör verschaffen. Das führte unter anderem dazu, dass 2009 die Schuldenbremse im Grundgesetz verankert wurde. Trotz Schuldenbremse und steigender Steuereinnahmen verringert sich die Schuldenlast kaum.
Ein effektiver Abbau der Staatsverschuldung kann nur gelingen, wenn die Politiker ihre Verantwortung erkennen und die Prioritäten bei der Verwendung der Mittel neu setzen.
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