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Finanzlexikon Total Expense Ratio (TER)

Die Total Expense Ratio (TER), auf Deutsch „Gesamtkostenquote“, ist eine zentrale Kennzahl, die Anlegern hilft, die Kosten eines Investmentfonds oder eines Exchange Traded Funds (ETF) zu beurteilen.

Sie gibt in Prozent an, wie hoch die jährlichen Kosten eines Fonds im Verhältnis zum durchschnittlichen Fondsvermögen sind. Die TER gehört zu den wichtigsten Entscheidungskriterien bei der Auswahl von Fonds, da die Kosten einen erheblichen Einfluss auf die Rendite haben können.


Was umfasst die TER?

Die TER deckt eine Vielzahl von laufenden Kosten ab, die im Zusammenhang mit dem Betrieb eines Fonds anfallen. Dazu gehören insbesondere:

  1. Managementgebühren: Diese stellen die Vergütung des Fondsmanagements dar, das für die Auswahl und Überwachung der Anlagen verantwortlich ist.
  2. Verwaltungskosten: Kosten für die Depotbank, die Fondsverwaltung und andere Dienstleistungen, die für die Funktionsweise des Fonds notwendig sind.
  3. Marketing- und Vertriebskosten: Dazu gehören Ausgaben für Werbung, Prospekte und Beratung.
  4. Rechts- und Prüfungsgebühren: Diese sind für die Einhaltung regulatorischer Anforderungen und die regelmäßige Überprüfung der Fonds notwendig.
  5. Sonstige laufende Betriebskosten: Hierunter fallen beispielsweise Gebühren für Datenanbieter oder kleinere administrative Kosten.

Was wird nicht durch die TER abgedeckt?

Es gibt jedoch einige Kosten, die nicht in der TER enthalten sind und die Anleger ebenfalls berücksichtigen sollten:


Warum ist die TER wichtig?

Die TER ist entscheidend, um die Gesamtkosten eines Fonds zu bewerten und verschiedene Produkte miteinander zu vergleichen. Eine hohe TER bedeutet, dass ein größerer Teil der Rendite des Fonds für Kosten aufgewendet wird. Insbesondere bei passiv gemanagten Fonds wie ETFs spielt die TER eine herausragende Rolle, da diese Fonds durch niedrige Gebühren wettbewerbsfähig bleiben.


Unterschiede zwischen aktiven und passiven Fonds

Wer die TER und ihre Bedeutung versteht, kann besser zwischen verschiedenen Investmentmöglichkeiten abwägen und Kostenfallen vermeiden."

  • Aktive Fonds: Diese werden aktiv von Fondsmanagern verwaltet, die versuchen, die Marktentwicklung zu übertreffen. Dies geht oft mit höheren Kosten und somit einer höheren TER einher.
  • Passive Fonds: ETFs und Indexfonds folgen einem bestimmten Index wie dem DAX oder S&P 500. Da kein aktives Management erforderlich ist, sind die Kosten in der Regel deutlich niedriger, was sich in einer geringeren TER widerspiegelt.

Wie wirkt sich die TER auf die Rendite aus?

Die TER wird direkt vom Fondsvermögen abgezogen und schmälert damit die Rendite, die Anleger erzielen. Besonders bei langfristigen Investitionen können selbst kleine Unterschiede in der TER erhebliche Auswirkungen haben. Ein Fonds mit einer TER von 0,5 % und einer Rendite von 5 % pro Jahr liefert netto eine geringere Rendite als ein Fonds mit derselben Bruttorendite, aber einer TER von nur 0,2 %.


Kritikpunkte an der TER

Obwohl die TER eine nützliche Kennzahl ist, wird sie oft kritisiert, da sie nicht alle Kosten eines Fonds abbildet. Transaktionskosten und Performancegebühren können die tatsächlichen Kosten eines Fonds deutlich in die Höhe treiben. Anleger sollten daher neben der TER auch den sogenannten „Tracking Error“ (bei passiven Fonds) oder die historische Kostenstruktur eines Fonds betrachten.


Fazit

Die Total Expense Ratio ist ein essenzieller Indikator, um die Kosten eines Fonds zu bewerten und fundierte Anlageentscheidungen zu treffen. Sie gibt Anlegern einen ersten Eindruck davon, wie effizient ein Fonds arbeitet. Dennoch sollte die TER nicht isoliert betrachtet werden. Zusätzliche Gebühren und die Performance des Fonds müssen in die Bewertung einfließen, um ein vollständiges Bild zu erhalten.

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