Als Anleger mit Barvermögen ist die aktuelle Verzinsung eine enorme Herausforderung

Die große Herausforderung Verzinsung des Barvermögens

Als Anleger mit Barvermögen ist die aktuelle Verzinsung natürlich eine enorme Herausforderung für Sie. Das derzeitige Niedrigzinsumfeld verlangt von Ihnen die Einhaltung bestehender Konzepte und nicht die permanente Reaktion auf Ad-hoc-Meldungen. Damit dürften Sie beim langfristigen Vermögensaufbau auf einem sicheren Weg sein.

Der folgende Beitrag zeigt Ihnen die Gründe auf, die zur niedrigen Verzinsung der Barvermögen führen, und stellt die Konsequenzen auf lange Sicht heraus. Eines sollten Sie unbedingt berücksichtigen: Das derzeit extrem niedrige Zinsniveau erfordert von Ihnen langfristiges Denken und clevere Vorgehensweisen bei der Geldanlage und stellt zudem die Einbeziehung kompetenter Finanzberatung in Option. Wichtig bleiben die Kriterien Disziplin und langer Anlagehorizont.

Warum die Verzinsung von Barvermögen auf niedrigem Niveau erfolgt

Mario Draghi, der Chef der Europäischen Zentralbank, scheint wenig Herz für Sparer zu haben, denn seine Geldpolitik geht an dieser Bevölkerungsgruppe seit Langem vorbei. Natürlich ist die EZB nicht ausschließlich für das Glück der deutschen Sparer da, gleichwohl legt sie ihnen aktuell mehr Steine als nötig in den Weg. 

Vor einigen Tagen überraschte Mario Draghi mit erhöhten Strafzinsen für Einlagen von Geschäftsbanken und senkte neben anderen Maßnahmen den Leitzins erstmals auf null. Mit diesem Leitzins kann Ihre Bank Gelder von der Zentralbank kostenfrei besorgen und braucht Ihr Barvermögen keiner attraktiven Verzinsung mehr zu unterziehen. Das eigentliche Ziel erreicht die EZB damit jedoch nicht:

  • Die Institute vergeben deswegen nicht mehr Kredite, da sie an strenge Richtlinien gebunden sind.
  • Daher bleiben steigende Investitionen und höhere Ausgaben für Konsum reines Wunschdenken des Zentralbankchefs. 

Die Situation ist für Sie als Sparer oder Anleger herausfordernd

Der Zinseszinseffekt

Welche Problematik hinter der niedrigen Verzinsung von Barvermögen steckt, möchten wir Ihnen mit der sogenannten 72er-Regel darstellen, welche die Macht des Zinseszinses verdeutlicht.

Schauen wir uns zunächst einmal an, wie lange es dauert, bis sich ein Geldbetrag bei unterschiedlichen Verzinsungen verdoppelt hat:

  • Wenn Sie 500.000 Euro mit derzeit völlig unrealistischen neun Prozent anlegen, benötigt der Sprung auf eine Million nur acht Jahre.
  • Bei sechs Prozent dauert die Verdopplung schon 12 Jahre.
  • 500.000 Euro verdoppeln sich bei zwei Prozent innerhalb von 36 Jahren.
  • Bei einem Prozent erfordert der Verdopplungsprozess gar 72 Jahre.

Die Auswirkung des Zinseszinses zeigt sich besonders deutlich bei einer Verzinsung von fünf Prozent. Ein Barvermögen von 500.000 Euro wächst innerhalb von zehn Jahren auf 814.000 Euro an, nach 20 Jahren würden Sie über eine Summe von 1.327.000 Euro verfügen. Unter der Einwirkung von Nullzinsen bleibt Ihr bares (nicht reales) Vermögen auch nach 20 Jahren immer noch auf gleichem Niveau.  

Sie sehen also, dass die aktuelle Verzinsung von Barvermögen kaum für den Aufbau einer privaten Altersvorsorge ausreicht. Wie Sie stattdessen clever und renditeorientiert anlegen können, erklärt Ihnen idealerweise Ihr Finanzberater.

 

Autor: Jürgen E. Nentwig, juergen.nentwig@gfmsnentwig.de

 

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