Insbesondere die modernen Fernbusse haben viel verändert

Fliegen immer unzuverlässiger Vorteil Bus und Bahn

Fliegen mit der Lufthansa erfordert derzeit viel Geduld. Nach etlichen Streiks der Piloten befinden sich jetzt die Flugbegleiter der Airline im Ausstand. Tausende Passagiere sind an jedem Streiktag betroffen und haben zunehmend weniger Verständnis dafür.

Dabei müsste man sich gar nicht über einen ausgefallenen Flug ärgern, denn oft wären Bus oder Bahn die besseren Alternativen. Beide Verkehrsmittel könnten von den andauernden Streikaktionen profitieren. Tatsächlich stellt sich die Frage, ob bei Reisen innerhalb Deutschlands Fliegen tatsächlich immer eine gute Wahl ist.

Mit der Bahn - oft schneller als das Fliegen 

Wenn das ICE-Netz genutzt werden kann, nivelliert sich der Zeitvorsprung mit dem Flugzeug ganz erheblich. Der Flieger überwindet zwar binnen kürzester Zeit enorme Distanzen, vielfach wird aber der Zeitbedarf unterschätzt, der für Flughafentransfers und  -abfertigung sowie schieres Warten anfällt. Wenn diese Zeiten berücksichtigt werden, ist die Zugfahrt oft schneller. Allerdings hat die Bahn in den letzten Monaten auch nicht unbedingt durch Zuverlässigkeit gepunktet. Sie war kaum weniger streikgeplagt als die Lufthansa und das Thema Verspätung ist ein Dauerbrenner. 

Ein weiteres Manko sind die vergleichsweise hohen Preise für Zugfahrten. Wer Billigangebote beim Fliegen nutzt, zahlt in vielen Fällen weniger als bei der Bahn. Reguläre Preise von über hundert Euro für gängige Städteverbindungen machen die Reise auf der Schiene nicht unbedingt günstig. Und Preisnachlässe durch die Nutzung einer Bahncard lohnen sich nur für Vielreisende. Für Gelegenheits-Zugfahrer bleibt die Hoffnung auf besondere Rabattaktionen, mit denen fürs Zugfahren geworben wird. Trotzdem bleibt das Fazit: solange die Bahn nicht ihr Preis-Leistungs-Verhältnis verbessert, wird sie ihre Potentiale nicht voll ausschöpfen. 

Schätzungsweise nutzen in diesem Jahr rund 20 Millionen Deutsche den Bus als Reise-Verkehrsmittel."

Fernbusse - eine erstaunliche Erfolgsgeschichte 

Dabei ist eine andere ernst zu nehmende Konkurrenz schon längst aktiv: die Fernbusse. Erst kurze Zeit am Markt haben sie im innerdeutschen Fernverkehr inzwischen eine beachtliche Position erreicht. Schätzungsweise nutzen in diesem Jahr rund 20 Millionen Deutsche den Bus als Reise-Verkehrsmittel. Das Werbeargument der Fernbusse ist vor allem der Preis. Sowohl im Vergleich zum Fliegen als auch zum Zugfahren sind sie in der Regel die günstigste Alternative. Für den Preisvorteil sind die Passagiere offenbar sogar bereit, längere Fahrzeiten und weniger Komfort in Kauf zu nehmen. Denn der Bus ist im Vergleich das langsamste Verkehrsmittel - selbst wenn man von Staus absieht. Und Abfahrts- und Zielpunkte liegen nicht immer optimal. 

Ob die Fernbusse ihre Dumping-Preise auf Dauer durchhalten können, scheint allerdings zweifelhaft. Eins steht aber auf jeden Fall fest. Der Bus hat für mehr Wettbewerb beim Reisen innerhalb Deutschlands gesorgt. Dem Verbraucher kann das nur recht sein.

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