Investieren oder spekulieren? Warren Buffett gegen Hedgefonds
Die Investorenlegende Warren Buffett meint, dass Hedgefonds nicht den an sie gestellten Erwartungen entsprechen, weil die Manager oft spekulieren, statt zu investieren. Der Hintergrund ist eine Wette, bei der Buffett die Nase vorn hat.
Mehr als 15 Milliarden Dollar wurden aus den Hedgefonds allein im ersten Quartal 2016 abgezogen. Das bedeutet Druck für die Anlageklasse, da dies die höchsten Abflüsse seit sieben Jahren sind und der Abfluss erstmals seit 2009 an zwei aufeinanderfolgenden Quartalen stattfand. Warren Buffett sieht dafür folgenden Grund: Die Fonds wollen in jeder Marktsituation Renditen erwirtschaften, sie lassen jedoch seit 2014 in Bezug auf Wertentwicklung zu wünschen übrig.
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Investieren oder spekulieren?
Warren Buffett unterteilt die Hedgefonds-Manager in zwei Gruppen und stellt zudem die hohen Gebühren dieser Fonds infrage:
- Die erste Gruppe investiert das halbe Fondsvermögen in 50 Prozent der verfügbaren Werte, ohne weiter in den Markt einzugreifen.
- Die andere Gruppe kauft mit der verbleibenden Vermögenssumme den Rest und spekuliert auf vermeintliche Chancen.
Unterm Strich stehen beide Gruppen letztendlich mit identischen Resultaten da, allerdings kam der zweiten Gruppe das Spekulieren teuer zu stehen. Somit sind die Ergebnisse der spekulativ agierenden Manager durch Kosten geschmälert. Für Sie hat der Großinvestor Buffett dementsprechend einen wichtigen Rat: Achten Sie beim Investieren nicht nur auf die Ergebnisse, sondern ebenso auf die Kosten. Nur bei Beachtung beider Kriterien haben Sie die reale Rendite im Fokus.
Mit Informationsvorsprüngen zum Multimilliardär
Warren Buffett begann seine Karriere in einer Zeit, die nicht allen Marktteilnehmern aktuelle Informationen gleichzeitig zur Verfügung stellte. Er verdiente sein Vermögen mit Stock-Picking und nutzte dazu Informationsvorsprünge. Die Märkte des 21. Jahrhunderts sind jedoch effizient und lassen allen Akteuren relevante Informationen gleichzeitig zukommen. Hedgefonds-Manager stehen vor neuen Bedingungen und erleben, dass der klassische Ansatz nur noch in Einzelfällen zum Erfolg führt. Notierungen ändern sich aufgrund der Aktionen aller Marktteilnehmer und nehmen auf die Ansichten einzelner Manager keine Rücksicht.
Warren Buffett verdiente sein Vermögen mit Stock-Picking und nutzte dazu Informationsvorsprünge."
Was Sie aus dem Standpunkt von Warren Buffett lernen können
Für Sie als Anleger mit langem Anlagehorizont ist der Ansatz des Kaufens und Haltens der kostengünstigste und sicherste Weg zum Erfolg. Wenn Sie bei jeder Börsenturbulenz an Optimierung des Portfolios denken, erhöhen Sie Ihr Risiko ebenso wie Ihre Kosten. Am Ende geht es Ihnen mit Glück so, wie den spekulierenden Hedgefonds-Managern. Nach Abzug der Extrakosten für Transaktion bleiben nur geringere Erträge.
Buffett hat sich übrigens schon lange vom Stock-Picking verabschiedet und seinen Erben erst im letzten Jahr das Investment in kostengünstige Indexfonds empfohlen. Wie Sie sich entscheiden, bleibt selbstverständlich Ihnen überlassen. Allerdings kann Ihre langfristige Geldanlage erheblich sicherer und lukrativer werden, wenn Sie einen unabhängigen Finanzberater hinzuziehen.
Zur Wette sei kurz erwähnt, dass Warren Buffett eine Million Dollar in einen Indexfonds investierte und damit 44% besser liegt als der Hedgefonds.
"Finanzplanung ist Lebensplanung - Geben Sie beidem nachhaltig Sinn!"