Buchgeld ist letztlich eine Forderung auf Bargeld mit jederzeitiger Einlösungsmöglichkeit

Die wichtige Rolle der Banken Wie funktioniert unser Geldsystem

Gemeinhin wird es als originäre Aufgabe einer Zentralbank gesehen, eine Volkswirtschaft mit dem nötigen Geld zu versorgen. Das geschieht durch Ausgabe von Noten und Münzen. Allerdings ist dies eine verkürzte Betrachtung, denn die Geldmenge ist wesentlich umfassender als das Bargeld. Ihr größter Teil besteht aus Buchgeld.

Das Buchgeld wird in erster Linie von den Banken geschaffen. Es entsteht dadurch, dass Zahlungen bargeldlos - durch Buchungen auf Konten - durchgeführt werden. Insbesondere im Rahmen der Kreditgewährung kommt es zur Geldvermehrung. Buchgeld ist letztlich eine Forderung auf Bargeld mit jederzeitiger Einlösungsmöglichkeit und daher so viel wert wie "Bares". Das Buchgeld lässt sich dabei von einer Zentralbank wesentlich schwerer steuern als das Bargeld selbst.

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Buchgeld und Bargeld - gibt es einen Zusammenhang? 

Wie funktioniert Buchgeld? Beim Kredit zum Beispiel stellt eine Bank einem Kunden ein Guthaben auf seinem Konto zur Verfügung, über das dieser verfügen kann - unter anderem durch Überweisungen auf andere Konten, wo wieder Guthaben-Buchungen stattfinden, die weitere Verfügungsspielräume eröffnen. Bargeld ist dabei gar nicht im Spiel. Dennoch wirkt die Kreditgewährung "in Buchform" so, als ob neues Geld ausgegeben worden wäre. Im Prinzip könnten die Banken diese Form der Geldvermehrung bis ins Unendliche treiben, wenn dem nicht Fesseln angelegt würden. 

Zwischen der Bargeldmenge und der Buchgeldmenge besteht kein direkter Zusammenhang. In der Vergangenheit wurde versucht, einen solchen Zusammenhang über den sogenannten Geldschöpfungsmultiplikator zu konstruieren. Danach wurde ein festes Verhältnis zwischen dem von der Zentralbank ausgegebenen Bargeld und der Geldmenge insgesamt (Buchgeld + Bargeld) unterstellt. Dieses Konzept gilt aber als überholt. Zwar lässt sich ein solches Verhältnis stets berechnen, es ist aber keine Konstante.

Auf die Buchgeldschöpfung hat die Zentralbank nur einen mittelbaren Einfluss."

Die Grenzen der Zentralbank-Steuerung

Die Zentralbank kann die Bargeldmenge über die "Notenpresse" unmittelbar beeinflussen. Auf die Buchgeldschöpfung hat sie dagegen nur einen mittelbaren Einfluss, der überdies nicht sehr sicher ist. Da das Buchgeld die entscheidende Geldmenge ist, bedeutet das eine besondere Herausforderung. 

Steuerungsinstrumente sind in erster Linie die Zins- und die Mindestreserve-Politik. Die Mindestreserve-Politik gilt dabei als recht grobes Instrument, der Fokus liegt eher auf der Zinspolitik. Darüber hinaus dienen auch aufsichtsrechtliche Regelungen dazu, dass die Buchgeldschöpfung der Banken nicht "überbordet". 

Trotzdem: sicher kann sich eine Zentralbank der Wirkung ihrer Maßnahmen nie sein.

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