Im Januar und Februar wurden 54.000 Wohnprojekte genehmigt

Trotz Bauboom keine Entspannung Wir regulieren uns kaputt

Vermutlich ist es Ihnen nicht entgangen, dass es im Wohnungsmarkt einen Bauboom zu geben scheint. Genauso liest man aber, dass es offensichtlich keine Entspannung bei der Wohnungssuche gibt. Das Haupthindernis scheint zu sein: Wir regulieren uns um Kopf und Kragen.

Im Januar und Februar 54.000 genehmigte Wohnprojekte sollen vor allem in den Großstädten für Entspannung am Wohnungsmarkt sorgen. Die Entwicklung liegt deutlich über dem gleichen Zeitraum des Vorjahres und könnte als Bauboom interpretiert werden. Was jedoch nach steigendem Angebot und folglich sinkenden Preisen aussieht, wird von der Immobilienbranche lediglich als Strohfeuer gesehen. Fachleute gehen davon aus, dass die führenden Bauträger ihre Erstellungsvolumen zeitnah wieder zurückfahren.

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Warum der Bauboom von kurzfristiger Natur sein könnte

Wer heute am Wohnungsmarkt mit neuen Wohnungen partizipieren möchte, muss sehr liquide sein. Und selbst dann wird er mit schwerwiegenden Problemen konfrontiert. Zum einen gibt es nicht genug Bauland, zum anderen dauert die Genehmigungserteilung oft sehr lange. Das Hauptproblem sind allerdings die überaus komplizierten Bauvorschriften. 

Aufgrund politischer Regulierungen, zu hoher Grundstückspreise und gestiegener Baukosten ist es im Sektor Projektentwicklung bereits zum Stillstand gekommen. Die vollen Auftragsbücher der Gegenwart können daher nicht auf die Zukunft übertragen werden.

Kaum ausreichende Wohnflächen

Wenn der Wohnungsmarkt den Anforderungen gerecht werden soll, muss es genug ausgewiesene Wohnflächen geben. Für den Bedarf der kommenden Jahre sind jedoch nur geplante Wohnflächen von insgesamt 1.1 Millionen Quadratmeter festgelegt, welche das Gesamtvolumen auf 17.1 Millionen Quadratmeter erhöhen. Der hoch anmutende Wert wird allerdings von Experten als Wachstumsrückgang interpretiert, denn in den Vorjahren betrug der Zuwachs noch 1.3 bis 1.7 Millionen Quadratmeter per anno. 

Die attraktiven Genehmigungs- und Fertigstellungswerte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Bauboom demnächst an Kraft verliert. Experten zufolge müsste der Wohnungsmarkt jährlich um 300.000 bis 400.000 urbane Einheiten zunehmen, um der Landflucht der Deutschen entgegen zu kommen. Daneben muss die Regierung die vielen Zuwanderer auch vernünftig unterbringen.

Aufgrund politischer Regulierungen, zu hoher Grundstückspreise und gestiegener Baukosten ist es bei Projektentwicklungen bereits zum Stillstand gekommen."

Zahllose Regulierungen verteuern ein Engagement am Wohnungsmarkt

Wahrscheinlich wissen Sie, dass zu Jahresbeginn die zweite Stufe der Energiesparverordnung in Kraft getreten ist. Allein dieses Gesetzeswerk verteuert die Baukosten um sieben Prozent. Zudem bringen ständige Verschärfungen des Mietrechts den Bauboom ins Stocken, da sie in der Regel zulasten der Vermieter gehen. 

Steuerliche Erleichterungen könnten den Wohnungsmarkt entlasten

Daher fordern Verbände und Unternehmer steuerliche Vergünstigungen für im Wohnungsbau engagierte Firmen und Anleger. Für Regionen mit angespannter Wohnungssituation plant die Regierung eine Sonderabschreibungsregelung, dafür dürfen die Herstellungskosten jedoch nicht über 3.000 Euro pro Quadratmeter liegen. Allerdings wurde der Plan vor wenigen Tagen plötzlich auf Eis gelegt. Es gibt Möglichkeiten, den Bauboom nachhaltig zu verlängern: Weniger Regulierungen und ein mehr an zeitgemäßer Flexibilität würden dem gesamten Markt zugutekommen.

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