Der Neubau von Wohnungen kommt immer mehr ins Stocken

IFO-Institut Wohnungsneubau stockt

Der Neubau von Wohnungen kommt immer mehr ins Stocken. Verantwortlich für diese bedenkliche Entwicklung sind nicht allein die gestiegenen Zinsen. Für Wohnungssuchende wird es immer schwerer, bezahlbaren Wohnraum zu finden.

Erinnern Sie sich an die Zahlen, die Bauministerin Klara Geywitz verkündete, als die Ampel die Regierung übernahm? Pro Jahr sollten 400.00 neue Wohnungen gebaut werden, versprach sie. Die Realität sieht leider ganz anders aus. 2022 waren es 300.000 Wohnungen. Für 2026 prognostiziert das in München ansässige ifo Institut für Wirtschaftsforschung 175.000 neu gebaute Wohnungen. Fachleute aus Unternehmen der Bau- und Wohnungswirtschaft schätzen die Entwicklung ähnlich düster ein.

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Ursachen für die Talfahrt:

  • Die gestiegenen Zinsen haben negative Folgen für den Wohnungsbau.  
  • Hinzu kommt der starke Preisanstieg bei den Materialkosten.
  • Die jüngsten Tarifabschlüsse sorgen dafür, dass die Arbeitskosten stark steigen werden.

Zahl der Bauanträge und Baugenehmigen ist stark eingebrochen

Die Baufachleute des ifo Instituts stützen sich bei ihrer Prognose auf die Zahl der Bauanträge und Baugenehmigungen für Wohnraum. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im Mai 2024 Genehmigungen für 17.800 Bauanträge erteilt. Im Vergleich zum Mai 2022 ist das ein Minus von 44 Prozent. Die Zahl der Bauanträge geht ebenfalls zurück. Viele Wohnungsbaugenossenschaften und kommunale Wohnungsgesellschaften haben Pläne für ihre Projekte in der Schublade verschwinden lassen. Die hohen Mieten, die sie für die neuen Wohnungen verlangen müssten, damit sie sich im Zeitraum von 25 - 30 Jahren amortisieren, werden sich voraussichtlich nicht erzielen lassen.

Vorschriften für den Wohnungsbau entschlacken."

Findet die Politik Wege aus der Krise?

Nach Meinung von Bauministerin Klara Geywitz ließe sich das Problem der Wohnungsnot vergleichsweise einfach lösen. Schließlich stünden deutschlandweit etwa 2 Millionen Wohnungen leer. Diese befinden sich aber in kleineren Städten und Gemeinden. Dass das Angebot an Arbeitsstellen in diesen Regionen in der Regel recht dünn ist, findet Frau Geywitz nicht schlimm. Schließlich sorge die zunehmende Digitalisierung dafür, dass immer mehr Arbeitnehmer im Home Office arbeiten könnten.

Für diejenigen. die seit Jahren nach einer Wohnung suchen, dürften solche Vorschläge wie Hohn in den Ohren klingen. Interessanter erscheint ein Vorschlag von Justizminister Buschmann: Er will die Vorschriften für den Wohnungsbau entschlacken. Zehn Prozent der Baukosten ließen sich auf diesem Wege einsparen.

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