Die Zeiten von Null- und Negativzinsen scheinen zu Ende zu gehen

Schwerpunkt Baufinanzierung Zinswende erfordert zeitnahe Entscheidungen

Die Zeiten von Null- und Negativzinsen scheinen zu Ende zu gehen - auch im Euro-Raum. Schon im Juli könnte es soweit sein. EZB-Chefin Lagarde hat jedenfalls Zinsanhebungen in Aussicht gestellt. Die sich abzeichnende Zinswende erfordert zeitnahe Entscheidungen bei Immobilien-Investments und Immobilienfinanzierungen.

Die Bauzinsen sind zuletzt bereits gestiegen. Seit Jahresbeginn geht es deutlich nach oben. Lagen Angebote für Hypothekendarlehen mit 10jähriger Zinsbindung Anfang Januar noch um die 1 Prozent, bewegen sie sich aktuell bei rund 2,8 Prozent. Ein solcher Zinsanstieg in kurzer Zeit ist bemerkenswert. Dabei hat noch gar keine geldpolitische Maßnahme stattgefunden.

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Immobilienfinanzierungen werden (noch) teurer

Die höheren Zinsen sind den Zinserwartungen geschuldet. Die steigenden Zinsen in den USA infolge restriktiverer Fed-Geldpolitik wirken sich ebenso aus wie die hartnäckig hohe Inflation und Unsicherheiten infolge des Ukraine-Kriegs. Die EZB befindet sich im Zugzwang und spätestens wenn sie im Juli die ersten Zinsschritte nach oben korrigiert, dürfte sich die Verteuerung bei Immobilienfinanzierungen fortsetzen. Sinkende Zinsen sind vorerst unwahrscheinlich.

Wer an ein Immobilien-Investment denkt und eine Finanzierung benötigt, sollte daher nicht allzu lange damit warten. Handlungsbedarf kann auch bei Eigentümern mit laufender Finanzierung bestehen. Wenn in Zukunft eine Anschlussfinanzierung ansteht, macht es unter Umständen Sinn, sich mit einem Forward-Darlehen das aktuelle Zinsniveau zu sichern. Das will aber gut kalkuliert sein.

Die EZB befindet sich im Zugzwang und spätestens wenn sie im Juli die ersten Zinsschritte nach oben korrigiert, dürfte sich die Verteuerung bei Immobilienfinanzierungen fortsetzen."

Differenzierte Entwicklung auf den Immobilienmärkten

Welche Auswirkungen die steigenden Zinsen auf die Immobilienmärkte haben werden, steht noch nicht fest. In den letzten beiden Jahren setzte der Preisauftrieb sich jedenfalls ungebremst fort und derzeit sieht es nicht nach einer grundlegenden Preisabschwächung aus. Preisentwicklungen könnten sich aber stärker differenzieren als bisher. Das Hamburger Welt-Wirtschafts-Institut (HWWI) hat die Preistrends näher untersucht und eine Prognose bis 2035 aufgestellt.

In etwa der Hälfte der deutschen Landkreise ist danach weiterhin mit steigenden Immobilienpreisen zu rechnen - besonders ausgeprägt in den Top-7-Städten, in Metropolregionen und im süddeutschen Raum. In der Region München wird mit einem durchschnittlichen jährlichen Preisanstieg von 2 Prozent gerechnet. Preisrückgänge werden dagegen für ländliche Regionen in Mittel- und Ostdeutschland abseits der urbanen Zentren erwartet. Für Immobilien-Investments kommt es daher noch mehr auf den richtigen Standort an und ein heute schon hoher Preis kann langfristig gesehen trotzdem günstig sein.

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