Über 60 Prozent der weltweiten Kakao-Produktion stammt aus der Elfenbeinküste und Ghana

Steigenden Rohstoffkosten 15 Prozent mehr für Schokolade

Schokolade wird für Verbraucher spürbar teurer. In den vergangenen Monaten haben nahezu alle Hersteller ihre Preise deutlich angehoben.

Viele Schokoladenprodukte kosten inzwischen rund 15 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Supermarkt-Kunden müssen also tiefer in die Tasche greifen – und ein Ende dieses Preisanstiegs ist derzeit nicht in Sicht. Die Gründe für die Teuerung sind vielschichtig und reichen von steigenden Rohstoffkosten über geopolitische Faktoren bis hin zu veränderten Konsumgewohnheiten.

1. Steigende Kakaopreise als Hauptursache

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Der wohl wichtigste Faktor für die steigenden Preise ist der drastische Anstieg der Kakaopreise.

  1. Ernteprobleme in Westafrika:

    • Über 60 Prozent der weltweiten Kakao-Produktion stammt aus der Elfenbeinküste und Ghana.
    • Schlechtes Wetter und Schädlingsbefall haben dort die Ernten massiv beeinträchtigt.
    • Experten rechnen für das laufende Jahr mit einem der größten Defizite der letzten Jahrzehnte.

  2. Spekulationen auf den Rohstoffmärkten:

    • Anleger setzen verstärkt auf steigende Kakaopreise, was die Kosten weiter nach oben treibt.
    • Der Kakaopreis an den Rohstoffbörsen hat sich seit Anfang 2023 nahezu verdoppelt.

  3. Steigende Nachfrage:

    • Die Nachfrage nach hochwertiger Schokolade wächst weltweit, insbesondere in Asien.
    • Hersteller setzen zunehmend auf Kakaobohnen mit höheren Qualitätsstandards, was die Kosten zusätzlich erhöht.

2. Hohe Produktionskosten belasten Hersteller

Neben dem teuren Kakao belasten auch andere steigende Kosten die Schokoladenindustrie.

  1. Energiepreise:

    • Schokoladenproduktion ist energieintensiv – für das Rösten der Kakaobohnen, das Mahlen und das Temperieren der Schokolade.
    • Die gestiegenen Energiepreise haben die Produktionskosten um bis zu 30 Prozent verteuert.

  2. Teurere Zutaten:

    • Milch, Zucker und Nüsse sind ebenfalls deutlich teurer geworden.
    • Der Zuckerpreis ist im Vergleich zum Vorjahr um über 20 Prozent gestiegen.

  3. Transport- und Verpackungskosten:

    • Höhere Frachtkosten und Lieferkettenprobleme wirken sich direkt auf die Endpreise aus.
    • Auch Verpackungsmaterial ist durch gestiegene Papier- und Plastikpreise teurer geworden.

3. Strategien der Hersteller: Preisanpassungen statt Einsparungen

Schokolade, einst ein erschwingliches Genussmittel, wird zunehmend zum Luxusprodukt. Der starke Anstieg der Kakaopreise, höhere Produktionskosten und die steigende Nachfrage sorgen dafür, dass Verbraucher mehr bezahlen müssen."

Die meisten Schokoladenhersteller sehen sich gezwungen, die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weiterzugeben.

  1. Direkte Preiserhöhungen:

    • Marken wie Lindt, Ritter Sport und Milka haben die Preise bereits spürbar angehoben.
    • Viele Tafeln Schokolade kosten heute bis zu 50 Cent mehr als noch vor einem Jahr.

  2. Schrumpfende Verpackungsgrößen ("Shrinkflation"):

    • Einige Hersteller reduzieren die Menge ihrer Produkte, während der Preis gleich bleibt.
    • Eine Tafel, die früher 100 Gramm wog, enthält heute oft nur noch 90 Gramm.

  3. Veränderte Rezepturen:

    • Um Kosten zu senken, wird bei manchen Produkten der Kakaoanteil verringert oder durch günstigere Zutaten ersetzt.
    • Verbraucher bemerken dies oft erst durch eine veränderte Konsistenz oder einen anderen Geschmack.

4. Wie lange hält der Preisanstieg an?

Derzeit gibt es keine Anzeichen für eine baldige Entspannung auf dem Schokoladenmarkt.

  1. Die Kakaopreise bleiben hoch:

    • Analysten erwarten, dass sich der Preis pro Tonne Kakao auf Rekordniveau halten wird.
    • Erst 2025 könnte sich die Lage entspannen, wenn die neuen Ernten erfolgreicher ausfallen.

  2. Inflation und Nachfrage treiben die Kosten weiter:

    • Solange die Inflation hoch bleibt, werden auch Produktions- und Transportkosten kaum sinken.
    • Die Nachfrage nach hochwertiger Schokolade nimmt weltweit weiter zu, was den Preis zusätzlich treibt.

  3. Supermärkte verhandeln hart – doch die Verbraucher zahlen am Ende:

    • Händler wie Aldi und Lidl versuchen zwar, Preissteigerungen abzumildern.
    • Am Ende landen die höheren Kosten aber doch bei den Kunden.

5. Fazit: Schokolade bleibt ein Luxusgut

Schokolade, einst ein erschwingliches Genussmittel, wird zunehmend zum Luxusprodukt. Der starke Anstieg der Kakaopreise, höhere Produktionskosten und die steigende Nachfrage sorgen dafür, dass Verbraucher mehr bezahlen müssen. Kurzfristig ist keine Entspannung in Sicht – wer sich also weiterhin regelmäßig eine Tafel Schokolade gönnen möchte, muss sich auf dauerhaft höhere Preise einstellen.

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