Bewerbungs-Interviews - Gespräch auf Augenhöhe erwartet

Positionswechsel Bewerber haben die freie Wahl

Die Zeiten sind vorbei, in denen Arbeitgeber bei Stellenbesetzungen aus einer Vielzahl an qualifizierten Bewerbern aussuchen konnten. Heute sitzen die Bewerber oft am "längeren Hebel". Längst nicht jedes Unternehmen hat sich schon darauf eingestellt.

Die Fakten liegen eigentlich klar auf der Hand. Die Generation der Baby-Boomer wird demnächst in Rente gehen. Alleine die Demografie verknappt das Bewerberangebot. Der Fachkräftemangel macht sich bereits in vielen Branchen schmerzlich bemerkbar.

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Bewerbungs-Interviews - Gespräch auf Augenhöhe erwartet

Bewerbungen erfolgen heute meist, um sich zu verbessern und nicht um Arbeitslosigkeit zu beenden. Das zeigt eine Befragung des Personaldienstleisters Softgarden unter 3.575 Stellensuchenden. Die Chance zur Verbesserung ist danach bei zwei Dritteln der Bewerbungen das Hauptmotiv. Wer sich bewirbt, ist sich seines Wertes durchaus bewusst. Man sieht sich nicht länger als Bittsteller, sondern als Kunde. Besonders ausgeprägt ist dieses Bewusstsein bei Hochschulabsolventen (66 Prozent), aber auch Nicht-Akademiker (59 Prozent) wissen ihren Wert für den Arbeitsmarkt zu schätzen.

Die logische Konsequenz daraus: bei Bewerbungs-Interviews wird ein Gespräch auf Augenhöhe erwartet. Das bedeutet unter anderem eine wertschätzende Ansprache und einen gleichberechtigten Dialog. Es wird Offenheit und gegenseitiger Respekt gefordert - eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Doch nur 37 Prozent der Befragten berichteten von entsprechend positiven Erfahrungen. Die knappe Mehrheit - 52 Prozent - hatte noch Bewerbungsgespräche nach dem alten Muster erlebt.

Offener Dialog - auch in Kündigungsphasen

Dabei gilt: heute muss sich auch der potentielle Arbeitgeber bei Stellenkandidaten bewerben. Im Bewerbungsgespräch geht es nicht nur darum, die Kompetenzen und Fähigkeiten der Bewerberin oder des Bewerbers abzuklopfen, Personaler müssen im Gespräch selbst die Vorteile der ausgeschriebenen Position und des Unternehmens überzeugend darlegen.

Heute muss sich auch der potentielle Arbeitgeber bei Stellenkandidaten bewerben."

Ebenfalls sträflich vernachlässigt wird von vielen Unternehmen das Thema "Mitarbeiterbindung". Hier wird oft noch nach dem Motto verfahren: "Reisende soll man nicht aufhalten". 47 Prozent der Befragungsteilnehmer sahen bei ihrem Arbeitgeber explizit kein ernsthaftes Bemühen um Mitarbeiterbindung. In Kündigungsphasen findet oft auch kein offenes Gespräch statt. 60 Prozent der Jobwechsler verabschieden sich immer noch still und leise von ihrer alten Stelle.

Arbeitgeber, die die Zeichen der Zeit nicht erkennen, werden zunehmend Probleme bekommen, offene Stellen zu besetzen. Im Wettbewerb um die besten Köpfe wird man mit althergebrachten Vorgehensweisen der Personalauswahl nicht mehr punkten.

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