Serie Finanzwissen: Klassisches Portfolio Das 60-40-Portfolio lebt weiter
Das klassische 60-40-Portfolio hat überlebt – und mehr noch: Es zeigt wieder Stärke.
Kaum eine Anlagestrategie ist so bekannt und gleichzeitig so oft totgesagt worden wie das klassische 60-40-Portfolio – 60 Prozent Aktien, 40 Prozent Anleihen. Jahrzehntelang galt es als unerschütterliche Basis einer ausgewogenen Geldanlage, bis die Krisenjahre ab 2020 Zweifel säten. Hohe Inflation, steigende Zinsen und gleichzeitig fallende Kurse sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen führten zu der Frage: Ist dieses Modell endgültig überholt? Neue Studien zeigen nun: Das 60-40-Portfolio ist nicht nur lebendig, sondern in vielen Fällen erfolgreicher als komplexere Ansätze.
Ursprung und Idee des 60-40-Portfolios
Anleger sollten sich nicht von kurzfristigen Schwächen blenden lassen. Ein bewährtes Konzept kann sich neu behaupten, wenn die Grundlogik stimmt. Das 60-40-Portfolio bleibt damit ein Klassiker – zeitlos, robust und relevanter, als viele es noch vor Kurzem vermutet hätten."
Das Konzept geht auf die Grundprinzipien der modernen Portfoliotheorie zurück. Die Idee ist simpel: Aktien sorgen für Wachstum und Rendite, Anleihen für Stabilität und laufende Erträge. Die Mischung aus beiden schafft ein Gleichgewicht, das in den meisten Marktphasen robust ist.
Über Jahrzehnte war das 60-40-Modell die bevorzugte Wahl für institutionelle Investoren, Stiftungen und auch für Privatanleger, weil es einfach, nachvollziehbar und statistisch erfolgreich war.
Der Tiefpunkt: Krisenjahre und Zweifel
Die Jahre 2021 und 2022 setzten dem 60-40-Portfolio massiv zu. Mit dem Anstieg der Inflation stiegen die Zinsen, was Anleihen unter Druck setzte. Gleichzeitig belasteten geopolitische Krisen, Lieferkettenprobleme und Rezessionsängste die Aktienmärkte. Das Ergebnis: Beide Säulen des Portfolios schwächelten gleichzeitig – ein Szenario, das Anleger kaum gewohnt waren.
Viele Strategen erklärten das Modell damals für gescheitert. Komplexe Alternativen – etwa Mischungen mit Rohstoffen, Hedgefonds oder Private Equity – rückten in den Vordergrund.
Die Rückkehr der Stärke
Doch die jüngsten Jahre zeigen: Das 60-40-Portfolio lebt weiter. Mit den fallenden Inflationsraten und der Aussicht auf sinkende Zinsen haben Anleihen wieder an Attraktivität gewonnen. Gleichzeitig profitieren Aktien von stabilen Unternehmensgewinnen und einer robusten Konjunktur in wichtigen Regionen.
Studien belegen, dass das 60-40-Portfolio in vielen Marktphasen wieder besser abschneidet als komplexere Modelle. Der Grund ist einfach: Seine Stärke liegt in der Einfachheit.
Warum Einfachheit oft überlegen ist
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Die Erfahrung zeigt:
- Komplexe Strategien sind teuer und intransparent.
- Viele Anleger unterschätzen die Kosten und Risiken alternativer Anlageklassen.
- Das klassische 60-40-Modell liefert eine solide Basis, die auf klaren ökonomischen Zusammenhängen beruht.
Gerade in Zeiten, in denen Unsicherheit groß ist, suchen Anleger nach Stabilität – und finden sie in der bewährten Mischung aus Aktien und Anleihen.
Anpassung statt Aufgabe
Das 60-40-Portfolio ist kein starres Dogma. Moderne Ansätze passen die Gewichtung flexibel an, etwa indem sie bei steigender Inflation kurzfristig mehr Rohstoffe beimischen oder bei extremen Zinsen den Anleiheanteil reduzieren. Doch der Grundgedanke bleibt derselbe: Balance zwischen Wachstum und Stabilität.
Damit zeigt sich: Es geht nicht darum, das Modell über Bord zu werfen, sondern es behutsam weiterzuentwickeln.
Fazit
Das klassische 60-40-Portfolio hat überlebt – und mehr noch: Es zeigt wieder Stärke.
- Ja, es wurde in den Krisenjahren hart auf die Probe gestellt.
- Ja, es ist einfach, verständlich und oft besser als komplexe Alternativen.
- Aber nein, es ist kein Allheilmittel. Auch dieses Modell braucht Anpassung an die jeweilige Marktsituation.
Die Lehre lautet: Anleger sollten sich nicht von kurzfristigen Schwächen blenden lassen. Ein bewährtes Konzept kann sich neu behaupten, wenn die Grundlogik stimmt. Das 60-40-Portfolio bleibt damit ein Klassiker – zeitlos, robust und relevanter, als viele es noch vor Kurzem vermutet hätten.

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