Chance und Risiko liegen eng beieinander Das risikoreiche Geschäft der Daytrader

Mit wenig Geld große Summen bewegen und dabei hohe Gewinne machen - wer würde das nicht gerne. Gerade auf Studenten trifft das zu: sie können nicht viel investieren, aber eine Menge Geld gut gebrauchen. Was liegt da näher als es mal mit Daytrading zu versuchen?

Daytrading steht für den schnellen Handel an Börsen, um auch von kleinen Kursschwankungen zu profitieren. Typisch ist, dass Positionen am gleichen Tag eröffnet und wieder geschlossen werden - daher die Bezeichnung Daytrading. Die Kunst besteht darin, jeweils zum richtigen Zeitpunkt ein- und wieder auszusteigen, um einen Gewinn mitzunehmen. Leider läuft es nicht selten ganz anders.

Daytrading - schnell auf Null

Es gibt inzwischen eine Vielzahl an Handelsplattformen im Internet, die Daytrading möglich machen. Der Zugang ist auch für (volljährige) Studenten kein wirkliches Problem, mit kleinen Beträgen kann man in den Handel einsteigen. Handeln lassen sich praktisch alle Börsengüter: Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Edelmetalle, Währungen usw..

In der Regel kommen dabei Derivate mit großem Hebeleffekt zum Einsatz - selbst kleine Kursbewegungen haben hier große Wirkung. Sehr oft handelt es sich um CFDs - Differenzkontrakte -, aber auch um Optionen oder Futures.

Geht das Kalkül auf, lassen sich aus 500 Euro schnell 1.000 Euro und mehr machen, genauso schnell aber auch 0 Euro. Das Risiko des Totalverlustes ist hoch. Schon mancher Student hat als Daytrader sein kleines Vermögen verspielt wie die Seite depotstudent.de zu berichten weiß.

Studenten stehen damit keineswegs alleine, die meisten Normalanleger fahren mit dem Derivatehandel Verluste ein - wegen unzureichender Kenntnisse über die Funktionsweise, typischer börsenpsychologischer Fehler und falscher Markteinschätzungen.

Von wissenschaftlicher Seite wird sogar bezweifelt, dass es überhaupt möglich ist, dauerhaft mit reinen Kursspekulationen erfolgreich zu sein. Gelingt dies ausnahmsweise doch mal, ist das Glück.

Investieren statt spekulieren

Auch und gerade für Studenten empfiehlt es sich, weniger riskante Wege der Kapitalanlage zu gehen. Investieren statt spekulieren heißt die Devise. Die Erträge mögen überschaubar sein, das Verlustrisiko ist es auch. Dabei gibt es durchaus bessere Möglichkeiten als das alte Sparbuch oder ein Tagesgeld-Konto - beide bringen kaum noch Zinsen. Mit einem ETF-Sparplan kann man auch mit kleinen Beträgen gezielt Vermögen aufbauen. ETFs sind börsengehandelte Indexfonds - meist Aktienfonds. Mit ihnen lässt sich breit gestreut und kostengünstig in Aktien investieren.

Wer zum Beispiel mit 5.000 Euro Startkapital beginnt, während des Studiums jeden Monat 25 Euro anspart und 7,5 Prozent Rendite p.a. erzielt - bei Aktien keineswegs unrealistisch -, hat nach sechs Jahren fast 10.000 Euro auf seinem Konto. Nach zwölf Jahren sind es schon fast 18.000 Euro. Wer allerdings auf bestimmte Ziele spart und dabei auf das Erreichen einer bestimmten Sparsumme angewiesen ist, sollte doch eher konventionell sparen. Es kommt immer auf die persönlichen Wünsche, Einstellungen und Möglichkeiten an, welches Investment sich am besten eignet.