AIF ("Alternative Investmentfonds") eher unbeliebt Das schlechte Image geschlossener Fonds
Mit dem Kürzel AIF für "Alternative Investmentfonds" können nur wenige Anleger etwas anfangen. Der Fach-Terminus des Kapitalanlagegesetzbuches steht im Wesentlichen für geschlossene Fonds - eine Anlageform, die sich derzeit schwer tut.
Jahrelang galten geschlossene Fonds als Steuersparmodell und Geheimtipp für Investoren auf der Suche nach überdurchschnittlichen Renditen. Doch die Steuerschlupflöcher sind längst gestopft, im Zuge der Finanzkrise gerieten etliche Fonds in Schwierigkeiten und auch danach sorgten Skandale und spektakuläre Pleiten für ein schlechtes Image.
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Markt stagniert auf niedrigem Niveau
Mit geschlossenen Fonds lässt sich in viele Projekte investieren. Die Bandbreite reicht von Immobilien, über Windenergie- und Solarparks, bis hin zu Schiffen - letztere ein besonders prekäres Investment. Geschlossene Immobilien-Fonds werden noch als vergleichsweise sicher und gut kalkulierbar angesehen. Doch trotz Immobilienbooms und eines "Runs" auf offene Immobilien-Fonds, die geschlossenen Immobilien-Fonds sind derzeit nicht besonders gefragt.
Unmittelbar vor der Finanzkrise im Jahre 2007 waren noch 13 Milliarden Euro über geschlossene Fonds platziert worden - ein seither nicht mehr erreichter Rekord. Im vergangenen Jahr betrug das Platzierungsvolumen gerade noch 1,36 Milliarden Euro - wenig mehr als ein Zehntel und gegenüber 2015 kaum verändert. In geschlossene Immobilien-Fonds flossen knapp 900 Millionen Euro. Offene Immobilien-Fonds verzeichneten dagegen 2016 einen Zustrom von rund sieben Milliarden Euro.
Im vergangenen Jahr betrug das Platzierungsvolumen gerade noch 1,36 Milliarden Euro."
Zurückhaltung beim Vertrieb
Es ist nicht nur das schlechte Image, das die Nachfrage bremst. Viele Banken und Finanzdienstleister sind inzwischen beim Vertrieb wegen strengerer regulatorischer Auflagen zurückhaltend. Dabei bieten geschlossene Immobilien-Fonds mit 3,5 bis 4 Prozent Renditepotential durchaus Chancen. Offene Fonds erzielen im Schnitt nur zwei Prozent. Mit diesem "Plus" wird nicht nur die Illiquidität der Fonds-Beteiligung abgegolten, sondern auch das größere Risiko.
Denn Risikostreuung gibt es bei geschlossenen Immobilien-Fonds nur begrenzt und als Anleger erwirbt man eine "echte" unternehmerische Beteiligung. Vor allem am Anfang sind die Kosten hoch. Daher bleiben geschlossene Fonds ein Investment für Anleger, die es sich leisten können.