Axel Weber Der Zinsgipfel ist noch nicht erreicht
Mit Axel Weber hat der ehemalige Chef der UBS hat einen Kongress eröffnet - und das mit einer deutlichen Kritik: Seiner Meinung nach dürfte das Zinsniveau auf absehbare Zeit noch nicht sinken. Wie geht es weiter?
Die Inflationsraten scheinen nachzugeben, doch die Zeit für Optimismus und eine Zinswende sei noch keineswegs gekommen - Axel Weber fand in seiner Auftaktrede klare Worte. Offenbar sehen die FED und die EZB dies trotz anderslautender Prognosen diese Situation genauso: Sie änderten in ihren aktuellen Sitzungen nichts an den Leitzinsen.
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Entwicklung der Inflationsrate: Die letzte ist die schwerste Meile
Der Zinsgipfel sei noch nicht erreicht, betonte Weber in seiner Rede. Erfahrungsgemäß sei es schwieriger, die Inflation von zehn auf drei Prozent zu senken, als den entscheidenden Schritt von aktuell 2,4 auf zwei Prozent zu schaffen. Vor allem die nach wie vor hohen und in der Folge der jüngsten Beschlüsse der Bundesregierung wahrscheinlich wieder anziehenden Energiepreise, aber auch die zu erwartenden Ergebnisse der Lohnverhandlungen treiben die Preise weiter an. Die Vertreter der Notenbanken würden sich eindeutig zu früh freuen. Ein Blick in die Vergangenheit gibt ihm Recht: Die Zinsen fielen immer erst dann, wenn die Stabilität der Finanzmärkte in Gefahr war - oder eine tiefe Rezession um sich griff.
So hätten die Experten, die derzeit von fallenden Zinsen ausgehen und einen größeren Spielraum für die EZB ausmachen, dieses schwierige Umfeld nicht auf dem Schirm. Und Fakt ist: Null-Zinsen oder gar Negativzinsen waren alles andere als normal und erstrebenswert. Im Gegenteil, aktuell erleben wir - zumindest im Zinsumfeld - einen Hauch von Normalität.
Null-Zinsen oder gar Negativzinsen waren alles andere als normal und erstrebenswert."
Die Währungshüter der EZB standen aber auch wegen ihrer Prognosen zu den Teuerungsraten in der Kritik, da sie die Entwicklung offenbar massiv unterschätzt hatten. Die Einordnung des Inflationsanstiegs als lediglich vorübergehend, schätzte Weber als einen der größten geldpolitischen Erkenntnisfehler des Jahrhunderts ein. Sowohl die FED als auch die EZB wären bereits von mehr als einem Jahr in der Lage gewesen, die sich ankündigende ausufernde Teuerung zu erkennen. Früheres Handeln hätte somit den finanziellen Schaden für Private und Unternehmen begrenzt.
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