Anlagestrategie Deshalb gehören Tech-Unternehmen in jedes Aktiendepot

Gehören Tech-Unternehmen in ein gut diversifiziertes Aktien-Portfolio? Unserer Meinung nach sollten Technologieunternehmen auf jeden Fall einen großen Teil eines Portfolios ausmachen, wofür es auch eine Vielzahl von guten Gründen gibt. Wir haben uns mal näher angeschaut, warum Tech-Aktien wichtig für ihre Rendite sind und warum diese in ihrem Depot nicht fehlen dürfen.

In den letzten Monaten konnte man miterleben, wie viele Tech-Unternehmen und ihre Aktienkurse unter die Räder gekommen sind. Einige der bekanntesten Namen der letzten zwei Jahre haben ihre komplette Performance der letzten 24 Monate wieder abgegeben. Und trotzdem sollte man Technologieunternehmen nicht aus den Depots werfen. Im Gegenteil. Man muss sich doch nur mal die Frage stellen, ob in Zukunft weniger Chips gebraucht oder weniger Mobile-Casinos genutzt werden? Und dann kann man sich im Grunde schon selbst beantworten, warum Tech auch in Zukunft eine große Rolle spielen wird. Es gibt vielmehr drei Gründe, die für die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte im Technologie-Bereich sprechen.

1. Übergeordnete Trends und Wachstum

Der Technologiesektor verfügt über viele übergeordneten Wachstumstrends, die von disruptiven Stories profitieren. 5G-Kommunikationsnetzwerke, Cloud-Computing, künstliche Intelligenz, Cybersicherheit, autonomes Fahren, E-Commerce und Augmented Reality sind allesamt langfristige Wachstumstrends. Die kommende Einführung von 5G-Netzen wird es Cloud-Diensten ermöglichen, Daten schneller bereitzustellen, wodurch Unternehmen mehr Daten sammeln, effektiver arbeiten und mehr Softwareprodukte anbieten können.

Das schnellere Wachstum von Cloud-Gaming sowie autonomen Autos und Lieferdrohnen wird Abläufe in den Unternehmen effizienter machen. Ein Großteil der älteren Jobs wird verschwinden und neue werden sich ihren Weg bahnen. Außerdem werden mehr und mehr Jobs aus dem Offline-Bereich ins Internet abwandern.

Zu den besten und langfristig vielversprechendsten Firmen, die von diesen säkularen Trends profitieren, gehören unter anderem Amazon, Apple, Nvidia und Microsoft.

2. Überrendite im Vergleich zum Gesamtmarkt

Alle vier der zuvor genannten Unternehmen haben in den letzten vier Jahren eine bessere Rendite gebracht, als der S&P 500. Gleiches gilt für viele andere Technologie-Unternehmen. Die Performance der Vergangenheit garantiert niemals ähnliche Ergebnisse in der Zukunft. Aber wir glauben, dass Apple, Amazon, Microsoft und Nvidia zu den Unternehmen gehören, die auch weiterhin den breiten Markt schlagen werden. Denn die Kundennachfrage scheint nicht abzureissen und daher dürften die Aktien dieser Technologie-Riesen langfristig auch weiter steigen. Alleine im Cloud-Computing geht man von 2020 bis 2025 von einer jährlichen Wachstumsrate von 27,9% aus. Solche Wachstumsraten findet man in kaum einem anderen Sektor. Und schon gar nicht, bei den klassischen Industrieunternehmen, die schon im letzten Jahrhundert gegründet wurden.

Man sollte solche Prognosen natürlich immer mit Vorsicht genießen, aber sie alle deuten an, dass man auf diese großen Technologieunternehmen auch in wirtschaftlichen Abschwüngen setzen kann.

Denn auch in Zukunft werden wir die Produkte dieser Unternehmen kaufen.

3. Value vs. Growth

Manch ein Investor ist vielleicht noch immer der Meinung, dass die Bewertungen im Technologiesektor weiterhin zu hoch sind. Aber dies liegt auch daran, dass Anleger dazu bereit sind, eine Prämie für Aktien und Unternehmen zu zahlen, die ein hohes Wachstum ausweisen. Aus diesem Grund wird zum Beispiel das Cloud-Dienstleistungsunternehmen Snowflake aktuell mit dem 49-Fachen des Umsatzes gehandelt. Aber der Technologiesektor bietet auch Technologieaktien wie Oracle, die nur zum 15-Fachen der erwarteten Gewinne gehandelt werden und gleichzeitig eine erwartete Dividendenrendite von 1,4 % zahlen. Oracle wächst viel langsamer als Snowflake, besitzt aber auch ein widerstandsfähiges Cloud-Geschäft, dass von der gleichen säkularen Verlagerung von On-Site-Software zu Cloud-basierten Diensten profitieren wird.

Man kann also sehen, dass nicht alle Technologieaktien spekulative Investitionen darstellen. Anleger mit einer geringeren Risikotoleranz können zum Beispiel in Oracle oder andere Blue Chips mit geringerem Wachstum investieren, anstatt den Sektor vollständig zu meiden.

Der Technologiesektor verfügt über viele übergeordneten Wachstumstrends."

Zusammenfassung

Einige Anleger meiden möglicherweise Technologieaktien, weil sie die zugrunde liegenden Geschäfte nicht verstehen. Dies ist vollkommen in Ordnung und an dieser Strategie sollte man auch festhalten. Wenn man sich aber ein bisschen mit den Unternehmen beschäftigt, wird man schnell erkennen, dass man keinen Abschluss in Informatik braucht, um die Geschäftsmodelle zu verstehen. Vielmehr erfordert es ein Verständnis für disruptive Technologien und wie sie sich ausbreiten. Sobald Sie diese Konzepte erst einmal verstanden haben, wird es leicht zu verstehen sein, warum Technologieaktien immer noch in die meisten langfristigen Anlageportfolios gehören.

Die Welt wird sich nicht zurück entwickeln. Die Technologie Giganten von heute werden ebenfalls unsere Zukunft gestalten. Diesem Fakt muss man sich einfach bewusst machen und dann wird einem auch schnell klar, warum Unternehmen wie Amazon, Apple, Microsoft und Alphabet in keinem Aktien-Portfolio fehlen dürfen. Und wenn man den Sektor nicht mit Einzelaktien abbilden will, dann kann man dies zumindest mit einem ETF machen.