Wurde der Jugend Großbritanniens ihre Chancen genommen?

Die Briten verlassen die EU Die weltoffene Jugend wird beschnitten

Vermutlich haben Sie auch das britische Referendum zum Austritt aus der EU verfolgt. Die Briten entschieden sich am vergangenen Donnerstag für den Abschied und für eine Zukunft in nationaler Eigenverantwortung.

Nach der Brexit-Entscheidung, welche von den deutschen Medien weitgehend nicht gebilligt wird, fordert die Frankfurter Allgemeine die europäische Jugend zur Rebellion gegen die ältere Generation auf. Aus Sicht des Blattes sind die Älteren für das Referendum-Ergebnis verantwortlich. Sie hätten damit der vermeintlich weltoffenen Jugend Großbritanniens und ganz Europas ihre Chancen genommen. Wir möchten Ihnen im nachfolgenden Beitrag die Fakten näherbringen, damit Sie sich selbst eine Meinung bilden können.

Die EU - ein Geschenk unserer Großväter?

Der Autor stellt die positiven Seiten der Europäische Union mit fehlenden Grenzen sowie freier Wahl in Bezug auf Arbeitsplatz und Studienort dar. Der vereinfachte grenzüberschreitende Güterverkehr habe einen vorher nie erreichten Wohlstand geschaffen, Arbeitnehmer hätten durch die EU bislang noch nicht da gewesene Aufstiegschancen. All dies hätten unsere Großväter geschaffen und einer mittlerweile auch in die Jahre gekommenen Nachfolgegeneration übergeben. 

Danach zeichnet der Artikelverfasser ein Bild dieser Generation über 50 und macht dabei in Deutschland vor allem AfD-Wähler oder in Frankreich Front-National-Anhänger aus. Und dieser Generation wirft die Zeitung vor, aus Angst um die Zukunft sowie kultureller Identität, den alten Status der nationalen Eigenständigkeit wieder herstellen zu wollen. Weil die heute über 50-jährigen ihren Wohlstand jedoch den Aufbauleistungen ihrer Eltern verdanken, haben sie sich nach Ansicht des Autors an dem Erbe versündigt. Sie hätten zudem über ihre Verhältnisse gelebt, sich zulasten der Nachkommen übermäßig verschuldet und ihren Kindern somit die Altersvorsorge verbaut, von denen sie heute ganz gut leben können. 

Den Nachkommen die Zukunft erschwert

Das Referendum war ein knappes Ergebnis, bei dem die Mehrheit zwar siegte, es aber auch unzufriedene Teilnehmer gab, die sich dem Mehrheitsbeschluss beugen müssen. Die Zeitung behauptet nun, dass die jungen Briten fortan nicht mehr so problemlos in anderen EU-Ländern arbeiten und leben dürften. Daher würden ihnen internationale Freundschaften, Chancen, Erfahrungen und auch Ehen versagt bleiben. 

Dass dies auch schon zu Zeiten der EG oder EWG problemlos möglich war und aller Wahrscheinlichkeit nach so bleiben wird, blendet der Autor konsequent aus. Die Zeitung malt ein düsteres Bild für die britische Jugend und sieht ähnliche Entwicklungen in den Niederlanden oder Frankreich, bei denen auch die Jüngeren das Nachsehen hätten. 

Ein düsteres Bild für die britische Jugend und ähnliche Entwicklungen könnten in den Niederlanden oder Frankreich eintreten."

Die Jugend soll gegen die Eltern rebellieren

Das Blatt ruft die Jugend dazu auf, mit den Eltern abzurechnen und deren populistischen Ideen Einhalt zu gebieten. Wenn die Jugend die Auseinandersetzung mit den Eltern scheut, werde ihre Welt weiter eingeengt und damit ärmer an Chancen. Wir überlassen es Ihnen, sich aus dem Beitrag eine Meinung zu bilden. Aber Sie sollten die Diskussion mit Ihren Kindern zum Brexit und seinen Folgen zeitnah und objektiv führen, damit der nicht einen Keil in Ihre Familie treibt. 

Abschließend darf nicht vergessen werden, dass jede Partei mit nationaler Gesinnung über eine Jugendorganisation verfügt, welche die Entscheidung der Älteren mitträgt. Auch unter den jungen Leuten Europas gibt es daher nicht nur Brexit-Gegner.

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