Die Finanzmärkte erleben gerade eine historisch einmalige Situation, die Anleger vor große Herausforderungen stellt

Commerzbank zum Marktumfeld Eine solche Situation bietet auch erhebliche Chancen

Für Anleger ist das Umfeld zur Zeit schwierig. Doch die gegenwärtige Situation kann auch außergewöhnliche Chancen bieten, meint der Chefanlagestratege der Commerzbank.

Thorsten Weinelt gilt als erfahrener Vermögensverwalter, der unter anderem für Unicredit als Global Head of Research und Chief Strategist arbeitete und als CIO für die Pensionsfonds der Hypovereinsbank verantwortlich war. Im Mai 2022 wurde er von der Commerzbank zum Chefanlagestrategen berufen. Weinelt wurde damit zum Nachfolger von Chris-Oliver Schickentanz, der auf eigenen Wunsch ausschied. In einem Interview äußerte sich Thorsten Weinelt kürzlich zum aktuellen Marktumfeld. Nach seiner Einschätzung sollten sich Anleger weiterhin auf ein schwieriges Umfeld einstellen. Dennoch sollte man sich nicht zu sehr von der gelegentlich sehr düsteren Lage beeindrucken und hemmen lassen, um die möglicherweise erheblichen Chancen zu erkennen, die sich erfahrungsgemäß in einer solchen Situation durchaus bieten können.

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 Thorsten Weinelt zum aktuellen Marktumfeld:

  • Die Inflation wird nach seiner Einschätzung mit hoher Wahrscheinlichkeit noch in diesem Jahr ihren Zenit erreichen.
  • Dennoch wird die Teuerungsrate voraussichtlich noch für einen längeren Zeitraum deutlich über der von der EZB angestrebten 2 Prozent Marke liegen.
  • Es ist weiterhin mit großen Zinsschritten zu rechnen. Insofern bleibt das Umfeld für Kapitalanleger weiterhin schwierig.

Historische Situation

Nach Ansicht Weinelts erleben die Finanzmärkte gerade eine historisch einmalige Situation, die Anleger vor große Herausforderungen stellt. Bemerkenswert ist es zum Beispiel, dass sowohl Inhaber von Aktien als auch Anleihen herbe Verluste hinnehmen mussten. In anderen Krisen, wie zum Beispiel 2008 / 2009, konnte ein Wechsel zwischen den verschiedenen Anlageklassen hilfreich sein. In der gegenwärtigen Situation funktioniert das nicht, erläutert Weinelt.

Man sollte sich nicht zu sehr von der gelegentlich sehr düsteren Lage beeindrucken und hemmen lassen."

Krise bietet Chancen

Der erfahrene Stratege rät Anlegern wachsam zu sein und niedrige Kurse für Zukäufe zu nutzen. Wenn es um den Rentenmarkt geht, hält Weinelt zweistellige Renditen für möglich. Hohes Potential haben nach seiner Einschätzung zum Beispiel Papiere von Schwellenländern und Hochzinsanleihen.

Einen Schutz vor der hohen Inflation bieten Aktien zur Zeit nicht. Hier müssten Anleger langfristig denken. Um das zu verdeutlichen weist Weinelt auf den US-amerikanischen Aktienmarkt hin. Im Durchschnitt lag die Nominalrendite hier bei rund 9 Prozent. Berücksichtigt man die durchschnittliche Teuerungsrate von 3 Prozent, durften sich die Anleger jährlich über 6 Prozent freuen.

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