USA bleiben attraktiv – aber selektives Vorgehen ist gefragt

Édouard Carmignac Geldanlage nach US-Zöllen

Die Märkte sind nervös. Der erneute Zollvorstoß des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der eine Rückkehr zu einem protektionistischen Handelsregime mit Strafzöllen und wirtschaftspolitischer Abschottung signalisiert, hat Anleger rund um den Globus aufgeschreckt. Viele sehen in den Entwicklungen eine Bedrohung für die globalisierte Weltwirtschaft – und für ihre Depots.

Doch nicht alle Experten teilen diese düstere Sichtweise. Édouard Carmignac, Gründer des gleichnamigen französischen Vermögensverwalters, sieht in den Maßnahmen Trumps eine ungewollte Chance für die Kapitalmärkte – und für Anleger. Seine These: Wer die geopolitischen Spannungen als Katalysator für strukturelle Veränderungen begreift, kann neue, interessante Investmentmöglichkeiten erschließen – auch jenseits der USA.


Trumps Zölle als Weckruf – nicht als Untergang

Carmignac, bekannt für seine global ausgerichteten und eher antizyklischen Strategien, hält nichts von Alarmismus. Im Gegenteil: Er sieht in den protektionistischen Tendenzen der USA eine Art Weckruf für andere Wirtschaftsräume, sich unabhängiger aufzustellen und neue Wachstumskräfte zu entfalten.

Sein Argument: Wenn Trump – oder ein anderer wirtschaftsnationalistischer Politiker – die USA auf einen Alleingangskurs bringt, stärkt das paradoxerweise die Handlungsfähigkeit anderer Regionen. Europa, Asien, Lateinamerika – sie alle könnten davon profitieren, wenn sie sich aus der zu großen Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten lösen und ihre eigenen wirtschaftlichen Netzwerke und Binnenmärkte stärken.Wenn Trump sich abschottet, zwingt er den Rest der Welt, eigene Wege zu gehen – und das ist langfristig gesund“, so Carmignac.


USA bleiben attraktiv – aber selektives Vorgehen ist gefragt

Trotz der Kritik an Trumps Wirtschaftspolitik bleibt Carmignac den USA als Investmentstandort verbunden.

Er sieht dort nach wie vor innovative Unternehmen, starke Kapitalmärkte und eine hohe unternehmerische Dynamik.

Allerdings müsse man selektiver agieren als früher.

Statt breit gestreuter US-Engagements setzt Carmignac vermehrt auf:

Zugleich rät er, zyklische Industriewerte oder Konsumtitel mit hoher Importabhängigkeit vorsichtiger zu behandeln – sie könnten unter Trumps Handelspolitik besonders leiden.


Die neue Weltordnung als Investmentchance

Statt Trump zu fürchten, könne man ihm – mit einer gewissen Ironie – sogar „dankbar“ sein: Als unbeabsichtigter Anstoß, die globale Anlagewelt breiter, bewusster und dynamischer zu denken. Anleger, die sich nicht von politischen Schlagzeilen leiten lassen, sondern von wirtschaftlichen Fundamentaldaten, hätten am Ende die besseren Karten."

Carmignac argumentiert, dass wir uns in einem tiefgreifenden Umbruch befinden: Die Weltwirtschaft werde nicht untergehen, sondern sich regional neu ordnen. Lieferketten würden diversifiziert, neue Produktionsstandorte in Südostasien, Afrika oder Südamerika aufgebaut. Handelsbeziehungen verlagern sich – und genau darin liegt für Anleger ein breites Spektrum an Investmentchancen.

Vor allem Regionen wie Indien, Indonesien, Vietnam oder Brasilien stehen in seinem Fokus. Sie gelten als potenzielle Gewinner einer geopolitisch fragmentierten Welt:

  • Indien entwickelt sich zur echten Industriealternative zu China,
  • Vietnam profitiert als Produktionsstandort für westliche Unternehmen,
  • Lateinamerika gewinnt an Bedeutung als Rohstofflieferant und strategischer Partner.

Für Carmignac steht fest: Wer den Blick öffnet, kann in der globalen Reorganisation Renditepotenziale erkennen, anstatt sich in Krisenstimmung zu verlieren.


Langfristige Perspektive statt kurzfristige Reaktion

Ein zentraler Gedanke, der sich durch Carmignacs Sichtweise zieht: Gute Geldanlage ist langfristig und antizyklisch. Wer sich in hektischen Reaktionen auf politische Schlagzeilen verliert, verpasst die Chance, von strukturellen Veränderungen zu profitieren.

„Trump ist ein Störfaktor, ja – aber auch ein Beschleuniger. Die Welt wird sich anpassen. Die Kapitalmärkte tun es längst.“

Carmignac plädiert deshalb für eine strategische Allokation, die sowohl geopolitische Risiken als auch regionale Chancen im Blick hat. Flexibilität, Diversifikation und die Bereitschaft, auch in bislang weniger beachtete Märkte zu investieren, seien die Schlüssel für nachhaltigen Anlageerfolg.


Fazit: Zwischen Zöllen und Zukunftsmärkten – neue Pfade für kluge Anleger

Donald Trumps Rückkehr zur Zollkeule hat bei vielen Investoren Unsicherheit ausgelöst. Doch Carmignac wirbt für eine gelassene, strategische Sichtweise. Die Weltwirtschaft sei anpassungsfähig, Märkte würden neue Gleichgewichte finden – und wer bereit sei, alte Denkmuster zu verlassen, könne in dieser Neuordnung profitieren.

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