In den letzten Wochen und Monaten hat der Goldpreis eine bemerkenswerte Aufwärtsentwicklung vollzogen

Höchster Stand seit 6 Jahren Gold steigt und steigt

In den letzten Wochen und Monaten hat der Goldpreis eine bemerkenswerte Aufwärtsentwicklung vollzogen. In Dollar gerechnet kostet die Feinunze heute fast 15 Prozent mehr als vor Jahresfrist, auf Euro-Basis sind es fast 20 Prozent. Gerade in den letzten drei Monaten schoss der Preis nach oben.

Noch ist Gold nicht so wertvoll wie im Umfeld der Finanzkrise. Immerhin muss man bis ins Jahr 2013 zurückgehen, um vergleichbare Preise zu finden. Parallel dazu haben auch die Silberpreise Fahrt aufgenommen. Edelmetalle sind gefragt wie lange nicht. Dies hat nur zum kleineren Teil mit der unsicherer gewordenen Weltlage zu tun, die Notenbank-Politik trägt viel zur aktuellen Gold- und Silber-Hausse bei.

Die Rückkehr der lockeren Geldpolitik

Die Trendwende begann ziemlich genau vor einem Jahr. Mitte August 2018 hatte der Goldpreis mit rund 1.170 Dollar je Feinunze den tiefsten Stand der letzten 52 Wochen erreicht. Seither geht es mit kleineren Schwankungen kontinuierlich aufwärts, zuletzt mit außerordentlicher Dynamik ab der zweiten Mai-Hälfte. Es ist kein Zufall, dass dies mit den immer schwächer werdenden Hoffnungen auf höhere Zinsen einhergeht. Derzeit erwartet kaum noch jemand Zinsanpassungen nach oben.

Die US-Notenbank war lange Vorreiter einer restriktiveren Geldpolitik mit steigenden Zinsen gewesen, hatte aber bereits im letzten Jahr eine langsamere Gangart eingeschlagen. Inzwischen steht sogar eine Leitzinssenkung im Raum. Die EZB unter Mario Draghi hatte sich erst gar nicht so weit vorgewagt. Angesichts der schwächelnden Konjunktur will sie bis weit ins Jahr 2020 hinein an der Null- und Negativzinspolitik festhalten. Eine noch weitere Lockerung der Geldpolitik ist nicht ausgeschlossen. Auch andere wichtige Notenbanken wie die japanische Zentralbank setzen wieder verstärkt auf Geldmengenausweitung.

Dass bei der sich abzeichnenden neuen Geldflut viele Anleger in den Sachwert Gold drängen, ist nicht überraschend."

Die Mischung macht's

Dass bei der sich abzeichnenden neuen Geldflut viele Anleger in den Sachwert Gold drängen, ist nicht überraschend, zumal die Zinslosigkeit von Goldanlagen angesichts von Nullzinsen praktisch irrelevant wird. Dass Goldpreise steigen, wenn Zinsen im Dollar-Raum in den Sinkflug geraten, ist eine alte Börsenerfahrung, die sich einmal mehr bestätigt.

Dennoch wäre es sicher verfehlt, jetzt einseitig auf Edelmetalle zu setzen. Auch in einem günstigen Umfeld gilt: die Mischung macht's. Niemand kann mit Gewissheit sagen, ob die Gold-Rallye weitergeht oder bereits ihren Höhepunkt erreicht hat.

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