Jetzt ist vielleicht ein günstiger Zeitpunkt, um noch zu einem vergleichsweise guten Preis einzusteigen

Höhere Inflation Gold wird wohl weiter steigen

Als im letzten Jahr die Unsicherheit wegen der Pandemie-Folgen ihren Höhepunkt erreichte, stieg der Goldpreis kurzzeitig auf über 2.000 Dollar pro Feinunze. Dann - so schien es - gewöhnte man sich allmählich an den Ausnahmezustand und das gelbe Edelmetall verlor an Wert. Zuletzt hat der Goldpreis erneut angezogen - wegen höherer Inflation.

Tatsächlich hatte bereits die Gold-Hausse im letzten Jahr viel mit Befürchtungen vor Geldentwertung zu tun. Um die Wirtschaft im Lockdown-Geschehen zu stützen und wieder anzukurbeln, legten die meisten Länder große schuldenfinanzierte Subventions- und Konjunkturprogramme auf. Die Notenbanken flankierten diese Maßnahmen mit weit geöffneten Geldschleusen.

Inflation wie seit vielen Jahren nicht

Dass da Inflationsängste aufkeimten und die Flucht ins Gold einsetzte, ist wenig verwunderlich. So erklärt sich der neue Kursrekord im vergangenen Jahr. Als dann die gemessenen Inflationsdaten wenig Veränderung zeigten, beruhigten sich die Gemüter und Gold wurde wieder billiger. Inzwischen hat sich die Lage erneut gedreht. Denn jetzt zeigen die realen Inflationsdaten tatsächlich einen deutlichen Anstieg der Geldentwertung - allen voran in den USA.

Im Mai sind die Verbraucherpreise jenseits des Atlantiks um 5 Prozent gestiegen. Das ist die höchste Inflationsrate seit 13 Jahren. Auch bei uns misst man mehr Geldentwertung. Im Mai waren es 2,5 Prozent - ein 10 Jahres-Hoch. Die Raten ziehen schon seit ein paar Monaten an. Das hängt mit der zunehmenden Normalisierung der Lage nach Überwindung der schlimmsten Pandemie-Phase zusammen. Auch Nachhol-Effekte spielen eine Rolle.

Die realen Inflationsdaten zeigen einen deutlichen Anstieg der Geldentwertung - allen voran in den USA."

Womöglich nicht vorübergehend

Manche halten den Inflationsanstieg für ein vorübergehendes Phänomen. Aber es gibt Gründe, skeptisch zu sein. Denn diverse "Preistreiber" dürften noch länger wirksam bleiben. Ein Ende der ultra-lockeren Geldpolitik ist nicht absehbar - weder bei der EZB, noch bei der Fed. Preistreibend wirken auch die vielen Schutz- und Präventionsmaßnahmen im Zuge der Pandemie, sie erhöhen die Kosten in vielen Branchen. Zahlreiche Unternehmen müssen außerdem nach langen Monaten des Corona-Stillstands neu kalkulieren und werden versuchen, Umsatzausfälle über höhere Preise zu kompensieren.

Jetzt in den Sachwert Gold investieren?

Es ist daher durchaus möglich, dass die Inflation länger unser Begleiter bleibt. Für den Goldpreis könnte das weiteren Auftrieb bedeuten und jetzt ist vielleicht ein günstiger Zeitpunkt, um noch zu einem vergleichsweise guten Preis einzusteigen.

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