Zusammenstellung Grundlagen der Baufinanzierung

Baufinanzierungen gehören zu den größten Finanzierungsvorhaben im Leben.

Es geht um hohe Summen und lange Laufzeiten. Umso wichtiger ist, die Finanzierung auf ein solides und durchdachte Fundament zu stellen. Wir geben einen Überblick über Grundlagen der Baufinanzierung - konkret: über Finanzierungsformen und was man bei einer derartigen Finanzierung unbedingt beachten sollte.

Baukasten aus mehreren Bausteinen

Baufinanzierungen stellen meist Baukasten-Lösungen dar. Wesentliche Bausteine sind Eigenmittel und Hypothekendarlehen. Weitere typische Finanzierungsbestandteile: Bausparverträge, öffentliche Fördermittel und Eigenleistungen. Eigenmittel stammen in der Regel aus eigenen Geldanlagen. Oft wird ein Eigenkapitalanteil von 20 bis 30 Prozent empfohlen. Der Grund: Eigenkapital verursacht keine Zinskosten und muss nicht zurückgezahlt werden. Es reduziert daher das Finanzierungsrisiko. Finanzierungen mit deutlich weniger und sogar ohne Eigenkapital sind zwar möglich, kosten aber mehr und bedeuten ein größeres Risiko.

Das klassische Hypothekendarlehen

Hypothekendarlehen findet man bei fast jeder Baufinanzierung. Es handelt sich um langfristige, grundpfandrechtlich besicherte Darlehen.

Die Rückzahlung erfolgt überwiegend in gleichbleibenden, regelmäßigen Raten (sogenannten Annuitäten, daher auch die Bezeichnung: Annuitätendarlehen).

Seltener sind Volltilgerdarlehen, die in einer Summe zurückgezahlt werden - zwischenzeitlich fallen nur Zinszahlungen an. Typisch für Annuitätendarlehen ist die Vereinbarung von Zinsbindungen. Während des Zinsbindungszeitraums ist der Zinssatz fest. Danach wird er im Rahmen einer Anschlussfinanzierung neu festgelegt.

Gängige Zinsbindungszeiträume sind 5, 10, 15 und 20 Jahre, manchmal auch länger. Ist der Zins über die gesamte Laufzeit fest, spricht man von einem Festdarlehen.

Bausparvertrag, Fördermittel, Eigenleistungen

Bausparverträge stellen eine Kombination aus Eigenmittelfinanzierung und Darlehensfinanzierung dar. Zunächst wird regelmäßig eine vereinbarte Summe angespart. Ist der Vertrag zuteilungsreif, besteht darüber hinaus Anspruch auf ein Bauspardarlehen. Betrag und Konditionen stehen von Anfang an fest. Das Bauspardarlehen ist ebenfalls ein Hypothekendarlehen - mit vergleichsweise kurzer Laufzeit und Besicherung "an zweiter Stelle". Bausparverträge sind besonders sicher kalkulierbar.

Öffentliche Förderprogramme bilden - sofern nutzbar - fast immer eine sinnvolle Finanzierungsergänzung, denn sie bieten besonders vorteilhafte Konditionen. Überwiegend handelt es sich um Darlehen mit sehr niedrigen Zinsen, manchmal gibt es auch Zuschüsse. Wichtigstes Förderinstitut ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). KfW-Fördermittel gibt es zum Beispiel für Eigenheimerwerb, energieeffizientes Bauen und Sanieren, Nutzung erneuerbarer Energien oder altersgerechten Umbau.

Baufinanzierungen stellen meist Baukasten-Lösungen dar."

Auch Eigenleistungen beim Bau können Teil eines Finanzierungskonzeptes sein, denn sie reduzieren den Finanzierungsbedarf. Allerdings sollte man diesen Eigenbeitrag nicht überschätzen. Mehr als 5 Prozent bis maximal 10 Prozent sind üblicherweise nicht realistisch.

Nebenkosten nicht vergessen

Wichtig ist, den Finanzierungsbedarf gut zu planen. Es zählen nicht nur die Ausgaben für Grundstückserwerb und Baukosten, sondern auch Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Maklergebühren, Notar- und Grundbuchkosten.