Die europäischen Aktienmärkte haben in den vergangenen Monaten eine beeindruckende Entwicklung hingelegt

Anlagestrategie überdenken Gute Entwicklung europäischer Aktien

Die europäischen Aktienmärkte haben in den vergangenen Monaten eine beeindruckende Entwicklung hingelegt. Während viele Jahre vor allem US-Aktien als der unangefochtene Favorit der Anleger galten, haben sich zuletzt vermehrt europäische Titel in den Vordergrund geschoben.

Die jüngste Outperformance sollte Anleger daran erinnern, dass Europa ein wichtiger Bestandteil jeder strategischen Aktienallokation bleiben sollte. Doch handelt es sich dabei nur um eine vorübergehende Erholung oder könnte Europa tatsächlich eine längere Phase der relativen Stärke vor sich haben? Der Asset-Allocation-Chef des Investmenthauses Feri sieht gute Gründe, warum europäische Aktien künftig eine größere Rolle in globalen Portfolios spielen könnten.


Warum Europa aktuell besser läuft

Die starke Performance europäischer Aktien ist kein Zufall, sondern hat mehrere fundamentale und makroökonomische Gründe:

  • Aufholpotenzial nach Jahren der Underperformance: In den letzten zehn Jahren hinkten europäische Aktien ihren US-Pendants deutlich hinterher. Während der S&P 500 neue Höchststände erklomm, kämpften viele europäische Indizes mit strukturellen Problemen und einer schwachen Wirtschaft. Diese Bewertungsdifferenz hat nun dazu geführt, dass europäische Aktien günstiger bewertet sind und Nachholpotenzial haben.
  • Robustere Wirtschaftsentwicklung als erwartet: Die europäische Wirtschaft hat sich trotz zahlreicher Herausforderungen – von der Energiekrise über geopolitische Spannungen bis hin zu steigenden Zinsen – als widerstandsfähiger erwiesen als viele erwartet hatten. Besonders in Ländern wie Deutschland, Frankreich und den nordischen Staaten zeigen sich positive Wachstumsimpulse.
  • Abkühlung der Inflation und Stabilisierung der Zinsen: Während in den USA die Zinspolitik der Federal Reserve weiterhin für Unsicherheit sorgt, scheint die Europäische Zentralbank (EZB) sich auf einem Pfad der Stabilisierung zu befinden. Eine weniger restriktive Geldpolitik könnte insbesondere zyklische europäische Aktien unterstützen.
  • Neue Innovations- und Wachstumsfelder: Europa hat sich in den vergangenen Jahren in verschiedenen Schlüsselbranchen weiterentwickelt, die langfristiges Wachstum versprechen: Erneuerbare Energien und grüne Technologien – Unternehmen aus Deutschland, Dänemark und Frankreich sind führend in der Wind- und Solartechnologie sowie in Wasserstofflösungen. Luxusgüter und Konsum – Marken wie LVMH, Hermès oder Richemont profitieren von der globalen Nachfrage nach hochwertigen Produkten, besonders in Asien. Industrie und Automobilsektor – Europäische Unternehmen setzen verstärkt auf Elektromobilität und neue Produktionsmethoden, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Kann Europa seine Outperformance über längere Zeit halten?

Anleger sollten daher prüfen, ob sie Europa als Teil ihrer langfristigen Aktienstrategie ausreichend berücksichtigen. Besonders in Bereichen wie erneuerbare Energien, Luxusgüter und Industrie gibt es interessante Investmentchancen, die auch in den kommenden Jahren eine starke Entwicklung versprechen könnten."

Ob europäische Aktien tatsächlich für eine längere Zeit besser laufen als andere Regionen, hängt von mehreren Faktoren ab:

  • Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen: In vielen Sektoren müssen sich europäische Unternehmen gegen starke Konkurrenz aus den USA und China behaupten. Entscheidend wird sein, ob europäische Konzerne ihre Innovationskraft weiter ausbauen und global wettbewerbsfähig bleiben können.
  • Geopolitische Stabilität: Die politischen Herausforderungen innerhalb der EU, die anhaltenden Spannungen mit Russland und die künftige Handelspolitik gegenüber China könnten Einfluss darauf haben, ob Europa weiterhin als attraktiver Anlagestandort wahrgenommen wird.
  • Zins- und Währungsentwicklung: Ein schwächerer Euro könnte den Exportsektor stützen, während stabile oder sinkende Zinsen den Kapitalfluss in europäische Aktien begünstigen würden. Sollten die USA hingegen ihre Geldpolitik überraschend lockern, könnte dies wieder Kapital in Richtung US-Aktien lenken.
  • Nachhaltige Nachfrage aus Asien und den USA: Viele europäische Unternehmen sind stark exportorientiert. Eine stabile Nachfrage aus den Wachstumsmärkten Asiens sowie aus den USA wird entscheidend sein, um die Gewinne weiter zu steigern.

Fazit: Europa als strategischer Baustein in Portfolios

Die jüngste Outperformance europäischer Aktien ist mehr als nur eine kurzfristige Marktbewegung. Sie basiert auf strukturellen Veränderungen, die Europa wieder attraktiver für Investoren machen. Zwar bleiben Risiken bestehen, doch gerade die günstigen Bewertungen und die breitere wirtschaftliche Erholung sprechen für eine stärkere Gewichtung europäischer Titel in globalen Portfolios.

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