Erstaunliche Erkenntnisse Kaufkraft-Entwicklung
Die Kaufkraft ist ein Maßstab für den Wert von Geld. Sie gibt an, welche Gütermenge man mit einer bestimmten Geldmenge kaufen kann. In der Regel geht man von einem schleichenden Kaufkraft-Verlust durch Inflation im Zeitablauf aus. Die Wirklichkeit ist aber komplizierter und differenzierter.
Tatsächlich handelt es sich bei Kaufkraft- und Inflationsmessungen meist um Durchschnittsbetrachtungen. Ein mehr oder weniger repräsentativer Warenkorb wird der Messung zugrunde gelegt. Dabei verändern sich Preise keineswegs gleichmäßig. Es gibt Güter, die im Zeitablauf erschwinglicher geworden sind - die Kaufkraft des Geldes ist gestiegen. Auch Gegenbeispiele lassen sich finden. Darüber hinaus ist die Einkommensentwicklung bei der Kaufkraft-Messung zu berücksichtigen.
Autorenbox (bitte nicht verändern)
Kaufkraft pro Lohnzeiteinheit als Messinstrument
Ökonomen legen dafür gerne eine besondere Kennzahl zugrunde: die Kaufkraft pro Lohnminute oder Lohnstunde. Gefragt wird: "wie lange muss ich arbeiten, um mir ein bestimmtes Gut leisten zu können?". Damit lassen sich Kaufkraft-Entwicklungen gut vergleichen - Inflations- und Einkommenszuwachs-Effekte sind gleich mit berücksichtigt. Viele Güter des täglichen Bedarfs sind danach im Zeitablauf erschwinglicher geworden, man muss für sie heute weniger arbeiten als noch vor Jahrzehnten - typische Beispiele sind viele Lebensmittel wie Fleisch, Kaffee oder Butter. Ebenfalls "günstiger" geworden ist Elektronik - vor allem Folge der Massenproduktion und von Automatisierung.
Kaufkraft-Verluste gibt es dagegen im Vergleich zu früheren Zeiten bei Benzin - vor allem bedingt durch die immer höhere Besteuerung -, oder bei Energiekosten. Nahezu gleich geblieben ist die Kaufkraft bei vielen Handwerker-Leistungen. Grund: hier ließ sich im Unterschied zu industrieller Produktion oft schlecht Kostensenkung durch Automatisierung, Rationalisierung oder Massenfertigung realisieren. Ebenfalls nahezu gleichgeblieben ist - im Unterschied zu vielen anderen Lebensmitteln - die Kaufkraft bei Fisch. Grund: positive und negative Effekte durch rationellere Fang- und Verarbeitungsmethoden sowie durch "Überfischung" halten sich die Waage.
Immobilien sind im Schnitt in Deutschland in den letzten 10 Jahren um 75 Prozent teurer geworden."
Vermögenspreisinflation und Kaufkraft-Verluste
Die wohl gravierendste Verschlechterung der Kaufkraft hat es im Bereich Wohnungspreise gegeben. Immobilien sind im Schnitt in Deutschland in den letzten 10 Jahren um 75 Prozent teurer geworden, die Einkommen aber nur um 25 Prozent gestiegen. Diese Form der Vermögenspreisinflation wird übrigens bei der "normalen" Inflationsmessung nicht berücksichtigt und lässt sich auch bei anderen Werten wie Gold oder Aktien feststellen.
Die Politik des billigen Geldes der Notenbanken wird vielfach für diesen "Kaufkraft-Verlust" verantwortlich gemacht.
Maßgeschneiderte Anlagelösungen mit zuverlässigem Risikomanagement. Dabei stets transparent, ehrlich & fair.