Exklusivität trifft auf Vertrauen Kunde einer Privatbank
Privatbanken üben seit jeher eine besondere Faszination aus. Sie gelten als diskret, traditionsbewusst und äußerst exklusiv. In einer Welt, in der viele Finanzdienstleistungen standardisiert, digitalisiert und automatisiert ablaufen, steht die Privatbank für das Gegenteil: persönliche Betreuung, langfristiges Denken und maßgeschneiderte Lösungen.
Doch diese Form der Geldanlage steht nicht jedem offen. Wer Kundin oder Kunde einer Privatbank werden möchte, muss vor allem eines mitbringen: Vermögen – und zwar nicht zu knapp. Denn anders als bei Direktbanken oder Vermögensverwaltungen mit niedrigschwelligen Einstiegsangeboten, setzen Privatbanken eine hohe Eintrittsschwelle. Man muss nicht nur Millionär sein – sondern oft auch ein Vermögen mitbringen, das sich über Jahre und Generationen sinnvoll verwalten lässt.
Was macht eine Privatbank eigentlich aus?
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Der Begriff „Privatbank“ ist nicht geschützt, wird aber in der Praxis oft mit einer bestimmten Art von Bankhäusern assoziiert, die sich auf das Private Banking oder die Vermögensverwaltung sehr wohlhabender Kunden spezialisiert haben.
Es handelt sich meist um traditionsreiche Institute, häufig in Familienbesitz oder eigentümergeführt, mit einem Fokus auf Kontinuität, Vertraulichkeit und persönlicher Beziehungspflege.
Typische Merkmale:
- Betreuung durch feste Ansprechpartner, oft über viele Jahre hinweg.
- Individuelle Anlageberatung und diskretionäre Vermögensverwaltung.
- Verzicht auf standardisierte Produkte, stattdessen maßgeschneiderte Lösungen.
- Langfristige Strategien, häufig generationenübergreifend gedacht.
- Verankerung in exklusiven Standorten – etwa Zürich, Genf, Frankfurt oder Luxemburg.
Das Geschäftsmodell basiert auf Vertrauen, Kontinuität und Qualität – nicht auf Masse, sondern auf Klasse.
Wie hoch ist die Zugangsschwelle?
Wer Kunde einer Privatbank werden möchte, muss in der Regel ein signifikantes Mindestvermögen mitbringen. Die genauen Schwellen unterscheiden sich von Institut zu Institut, aber eine Million Euro an frei verfügbarem Anlagevermögen gilt heute als absolute Untergrenze – eher mehr.
- Bei klassischen Privatbanken wie Pictet, Lombard Odier oder Rothschild liegt die Schwelle häufig bei zwei bis fünf Millionen Euro.
- Manche Banken bieten ab 500.000 Euro erste Dienstleistungen im Private Banking an – allerdings meist ohne umfassenden Zugang zum gesamten Leistungsspektrum.
- In Einzelfällen wird bei besonders aussichtsreichen Kunden (z. B. Unternehmern mit absehbaren Liquiditätsereignissen) auch eine Ausnahme gemacht – die sogenannte „Strategische Neukundenaufnahme“.
Zudem erwarten viele Institute, dass ein Kunde nicht nur Vermögen mitbringt, sondern auch eine langfristige, vertrauensvolle Beziehung anstrebt – rein spekulative Anleger sind selten willkommen.
Wie wird man aufgenommen – und wie läuft das Erstgespräch ab?
Der Weg zur Privatbank beginnt in der Regel nicht mit einem Online-Formular, sondern über persönliche Empfehlung, Netzwerk oder gezielte Kontaktaufnahme. Wer sich für eine solche Betreuung interessiert, vereinbart ein vertrauliches Erstgespräch, bei dem es nicht nur ums Geld geht, sondern auch um Werte, Ziele und persönliche Vorstellungen.
Im Gespräch werden typischerweise folgende Themen besprochen:
- Vermögensstruktur und Herkunft des Kapitals.
- Anlageziele und Risikobereitschaft.
- Familiäre Situation, etwa Nachfolgeplanung oder Stiftungsabsichten.
- Liquiditätsbedarf und steuerliche Rahmenbedingungen.
- Erwartungen an die Bank und den künftigen Betreuer.
Auf dieser Basis entwickelt die Bank ein individuelles Anlagekonzept – oftmals ergänzt um rechtliche, steuerliche oder unternehmerische Zusatzleistungen.
Welche Dienstleistungen bietet eine Privatbank?
Kunde einer Privatbank zu sein, ist kein Massenphänomen – und soll es auch nicht werden. Die Eintrittsschwelle ist hoch, die Betreuung exklusiv, die Leistungen individuell."
Das Herzstück der Betreuung ist meist die diskretionäre Vermögensverwaltung – also die vollständig delegierte Anlageentscheidung an den Portfoliomanager, innerhalb eines zuvor definierten Rahmens. Daneben bieten Privatbanken:
- Persönliche Anlageberatung mit Zugriff auf exklusive Investmentideen.
- Vermögensstrukturierung, oft über mehrere Währungen, Länder und Assetklassen hinweg.
- Nachfolgeplanung und Stiftungsberatung.
- Steueroptimierung und Reportinglösungen.
- Family Office-Dienste für sehr große Vermögen.
- Kunstberatung, Immobilienvermittlungen oder philanthropische Konzepte.
Das Ziel ist stets, das Vermögen nicht nur zu bewahren, sondern strategisch, generationenübergreifend und unter Berücksichtigung individueller Lebensumstände zu entwickeln.
Was unterscheidet Privatbanken von anderen Vermögensverwaltern?
Im Vergleich zu klassischen Vermögensverwaltern oder großen Universalbanken bietet die Privatbank eine besonders enge Kundenbindung – oft mit festen Ansprechpartnern, geringer Fluktuation und einem Selbstverständnis als „Wirtschaftsvertrauter“. Das Verhältnis ist nicht selten persönlicher als geschäftlich – geprägt von Diskretion, Loyalität und Vertrauen.
Zudem verfügen viele Privatbanken über eine eigene Investmentphilosophie, die nicht auf kurzfristige Trends, sondern auf Substanz, Qualität und Risikoausgleich setzt. Das kann konservativ wirken – doch genau das ist für viele Kunden ein Kaufargument: Stabilität statt Spektakel.
Fazit: Zugang zur Privatbank – ein Privileg mit Verantwortung
Kunde einer Privatbank zu sein, ist kein Massenphänomen – und soll es auch nicht werden. Die Eintrittsschwelle ist hoch, die Betreuung exklusiv, die Leistungen individuell. Wer über das nötige Vermögen verfügt, kann sich auf eine sehr persönliche, ganzheitliche Betreuung freuen, die weit über das hinausgeht, was klassische Bankberatung bietet.
Doch der Zugang allein reicht nicht: Erwartet wird auch gegenseitiges Vertrauen, Diskretion und ein langfristiges Miteinander. Denn die Privatbank denkt nicht in Quartalen – sondern oft in Generationen. Wer dieses Denken teilt, findet in ihr mehr als eine Bank: einen Begleiter in Vermögensfragen – mit Haltung, Historie und einem feinen Gespür für das Wesentliche.
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