Mehr Zeit für die Familie

Frührente immer beliebter Mit 63 in Rente gehen

Die große Koalition hatte die Möglichkeit geschaffen - die Deutschen greifen zu: Die Zahl der Rentner mit 63 steigt kontinuierlich, seit keine Abschläge mehr fällig sind.

Wer mindestens 45 Beitragsjahre in der gesetzlichen Rentenversicherung nachweisen kann, darf seit Juli 2014 abschlagsfrei mit 63 Jahren in Altersrente gehen - so hatte es vor einiger Zeit die große Koalition festgelegt. Die Resonanz war groß und scheint auch im Laufe der Zeit nicht wirklich nachzulassen.

Große Nachfrage bei abschlagsfreier Rente mit 63

Bereits in den ersten drei Jahren ergriffen 650.000 Menschen in Deutschland die Möglichkeit, bereits mit 63 Jahren in Altersrente gehen zu dürfen - und das ganz ohne Abzüge. Dabei lagen die Männer mit 400.000 Zugängen eindeutig vorn, denn es waren nur 250.000 Frauen, die die Frührente für sich beanspruchten. Der Trend setzt sich fort, wie die Statistiken belegen: Wurden für das Jahr 2016 noch 225.000 Neuzugänge verzeichnet, waren es 2017 bereits 253.500 Rentenzugänge.

Zum Vergleich: Im Jahr 2014 nutzten 151.000 Versicherte diesen Weg, im Jahr 2015 wurden 274.000 Altersrentner mit 63 gezählt. Allerdings sind diese Zahlen mit Abstrichen zu bewerten, denn es wurden hier auch alle Frührentner nach altem Recht erfasst.

Die Kosten

Ein großes Thema sind die Kosten, die für diese Regelung zu Buche schlagen: Im Jahr 2015 wurden 1,9 Milliarden Euro für die Rente mit 63 ausgegeben, im Jahr 2016 folgten 2,2 Milliarden Euro, erst 2017 gingen die Aufwendungen auf rund zwei Milliarden Euro zurück. Die Kontroversen waren vorprogrammiert, zumal das generelle Renteneintrittsalter sukzessive auf 67 angehoben wird. Die vom neuen Renteneintritt Betroffenen werden demnach von der Rente mit 63 benachteiligt, wenn sie beispielsweise wegen der steigenden beruflichen Anforderungen bereits vor Vollendung des 63. Lebensjahres nicht mehr berufstätig sein können.

Insbesondere die Finanzierung aus den Beiträgen zur Rentenversicherung wirkt sich auf das künftige Rentenniveau und die Beitragssätze aus - hier wäre eine Steuerfinanzierung vermutlich der bessere Weg gewesen.

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