Auf der Suche nach Anlageideen Öl-ETFs interessant?

Trotz des Trends zu erneuerbaren Energien - die Weltwirtschaft wird nach wie vor stark durch den Rohstoff Öl angetrieben. Das wird aller Voraussicht nach auch noch lange so bleiben. Öl-ETFs stellen eine kostengünstige Möglichkeit dar, in das "schwarze Gold" zu investieren.

Dabei sollte man allerdings vorsichtig sein. Ähnlich wie bei anderen Rohstoffen und Rohstoff-Aktien lässt sich die Entwicklung von Öl-Werten schwer vorhersagen und unterliegt starken Schwankungen. Als Beimischung können Öl-ETFs durchaus interessant sein. Wichtig zu wissen ist, was sich konkret hinter ÖL-ETFs verbirgt.

Öl-ETFs und ÖL-ETCs - ein Unterschied

Sofern es sich um "echte" ETFs handelt, besteht das Fondsvermögen nicht etwa aus Öl oder Ölprodukten, sondern aus Aktien von Öl- und anderen Energieunternehmen. Ein solcher ETF bezieht sich zum Beispiel auf den MSCI World Energy Index oder den Stoxx 600 Oil & Gas Index. Im MSCI World Energy Index sind 89 Energieaktien - überwiegend aus Industrieländern - enthalten. Ölwerte bilden einen Schwerpunkt. Der Stoxx 600 Oil & Gas Index umfasst 21 europäische Öl- und Gaswerte.

Wer nicht den Umweg über Ölaktien gehen will, sondern direkt in Rohstoffe investieren will, muss Öl-ETCs kaufen. ETC steht für Exchange Traded Commodity (= börsengehandelter Rohstoff). Dabei handelt es sich anders als bei ETFs nicht um Investmentfonds, sondern um Schuldverschreibungen oder Zertifikate, deren Wertentwicklung sich auf den Ölpreis bezieht. Der Kauf eines solchen Öl-ETCs ist dem direkten Investment in Öl vergleichbar.

Im Investment-Sprachgebrauch wird nicht immer trennscharf zwischen ETFs und ETCs unterschieden. Oft ist von ETFs die Rede, wenn ETCs gemeint sind. Der Unterschied liegt vor allem in der Rechtskonstruktion. Bei ETFs erwirbt man Anteile an einem treuhänderisch verwalteten Sondervermögen, das insolvenzgeschützt ist. Bei ETCs werden Schuldpapiere eines Emittenten gekauft und es besteht ein Emittentenrisiko. Im Übrigen können sich Ölaktien parallel zum Ölpreis entwickeln, müssen es aber nicht. Die allgemeine Börsenentwicklung spielt unter anderem auch eine wichtige Rolle.

Der Ölpreis selbst hängt von vielen Faktoren ab."

Wovon hängt der Ölpreis ab?

Neben der weltwirtschaftlichen Entwicklung sind es vor allem die Förderpolitik der Ölstaaten oder auch politische Entscheidungen und Ereignisse, die sich auf den Ölmärkten niederschlagen. Das sogenannte OPEC-Kartell versuchte lange, den Ölpreis über Fördermengen zu steuern, hat aber an Einfluss verloren, seit auch Nicht-OPEC-Staaten wie die USA ihre Ölposition ausbauen konnten.

Es sind gerade die politischen Unwägbarkeiten, die Ölpreis-Vorhersagen schwierig machen. Vor einem Jahr bewegte sich der Ölpreis Pandemie-bedingt auf einem Tiefststand, inzwischen hat er wieder das Vorkrisen-Niveau erreicht. Wie es weiter geht - wer weiß?