Der Fahrstil wird von einer Blackbox festgehalten, welche Fahrsünden an den Versicherer weitergibt

Moderne Berechnungsmethoden Pay-as-you-drive

Pay-as-you-drive bedeutet für Sie, dass Sie Ihre Versicherungsbeiträge entsprechend Ihrer Fahrweise bezahlen. Ihr Fahrstil wird dabei von einer Blackbox festgehalten, welche unter anderem Fahrsünden gnadenlos an Ihren Versicherer weitergibt. In Spanien gehört dies bereits seit 2013 zum Alltag der Autofahrer, nun fängt ein deutscher Kfz-Versicherer mit der modernen Berechnungsmethode an.

Die Sparkasse bietet mit dem Versicherungstarif S-Direkt eine Option an, bei welcher sich die Beiträge nach den Daten einer über GPS kommunizierenden Blackbox richten. Die Box wird fest in Ihr Fahrzeug eingebaut und arbeitet mit einer Technik des spanischen Telefonkonzerns Telefonica. Pay-as-you-drive-Tarife richten sich also nach dem Fahrverhalten der Kunden, die von der Blackbox erfassten Daten gehen dazu verarbeitet an den jeweiligen Versicherungsanbieter.

Autorenbox (bitte nicht verändern)

Pay-as-you-drive weckt Interesse

Vodafone und andere Telefonanbieter arbeiten an Lösungen, bei denen Sie Versicherungstarife entsprechend Ihrer Fahrweise bezahlen. Dementsprechend liefert ein in Ihr Fahrzeug installiertes System permanent Daten über eventuelle Geschwindigkeitsübertretungen, Nachtfahrten sowie Bremsreaktionen. Der Mobilfunkanbieter transformiert die gesammelten Informationen in ein Punktesystem und übermittelt Ihrem Autoversicherer den jeweiligen Punktestand. Ein Sprecher von Telefonica erklärt, dass die Versicherer durch dieses System keinen Zugriff auf Ihre Daten haben würden. 

Zur Problematik von Pay-as-you-drive

Besonders herausfordernd wird die Vorgehensweise bei Fahrzeugen, die von mehreren Fahrern genutzt werden. Die Blackbox gibt dem Halter hierbei eine Kontrollfunktion, mit welcher er als Versicherungsnehmer die zurückgelegten Fahrstrecken sämtlicher Nutzer detailliert nachvollziehen kann.

Besondere Überwachungsgefahren ergeben sich aus geplanten Möglichkeiten, die Versicherungsnehmern Kontrollen über Smartphone-Apps sowie Internetportale erlauben. Stellen Sie sich vor, Sie wären Außendienstmitarbeiter und Ihr Chef könnte über genannte Instrumente stets Ihren genauen Aufenthaltsort ermitteln. 

Der Telefonanbieter Telefonica sieht indes keine Gefahr für den Datenschutz, da Sie als Kunde alle Schritte ausdrücklich genehmigen müssten. Zudem sei eine Überwachung von Bewegungsprofilen nicht geplant. Außerdem hätten Sie als Versicherungsnehmer die Möglichkeit, über eine Telefonica-App jederzeit die aktuelle Auswertung Ihres Fahrverhaltens zu überprüfen. 

Aus Sicht der Datenschützer sind Pay-as-you-drive Tarife sehr bedenklich."

Kritik von Datenschützern

Aus Sicht der Datenschützer sind Pay-as-you-drive Tarife sehr bedenklich, da die Versicherungsnehmer eine Vielzahl an Daten zur Erhebung und Auswertung bereitstellen müssen. Diese Daten erlauben Rekonstruktionen hinsichtlich der zurückgelegten Strecke, der gefahrenen Geschwindigkeit und eventuellen Fehlverhaltens. Wenn Sie derartige Tarife wählen, sprechen Sie sich demnach für die mehr oder weniger freiwillige Vorratsdatenspeicherung aus.

Pay-as-you-drive Tarife könnten von Ihnen zwar abgelehnt werden, jedoch üben sie gerade auf weniger solvente Menschen einen gewissen ökonomischen Zwang aus. Datenschützer fordern, dass die Bundesregierung mit entsprechenden Gesetzen einschreitet.

Sie können sich nie sicher sein, dass die von Ihnen über die Blackbox herausgegebenen Daten nicht auf unlautere Interessen stoßen und in irgendwelchen Auskunfteien oder beim Finanzamt landen. Fakt ist, dass mit den wachsenden Informationen auch das Risiko auf deren Missbrauch steigt.

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