Gerade in Niedrigzinszeiten wie jetzt machen Gebühren das Bausparen oft zum Verlustgeschäft

Bei dem niedrigen Zinsniveau Rechnet sich ein Bausparvertrag?

Der Spruch "hinterher ist man immer schlauer" trifft in besonderer Weise auf Bausparverträge zu. Denn hier weiß man in der Regel erst im Nachhinein, ob sich der Abschluss wirklich gelohnt hat. Doch dann ist es zu spät. Gerade in Niedrigzinszeiten wie jetzt machen Gebühren das Bausparen oft zum Verlustgeschäft.

Einen Vorteil hat der Bausparvertrag allerdings: er bietet Kalkulationssicherheit. Die Konditionen stehen von Anfang an fest - sowohl in der Ansparphase als auch für das spätere Bauspardarlehen. Doch diese Sicherheit hat einen Preis: der Bausparer vergibt sich dadurch unter Umständen Chancen und muss damit rechnen, dass ihn der Vertrag mehr kostet als er einbringt.

Gebühren machen Ansparphase zum Verlustgeschäft

Das liegt zu einem guten Teil an den Gebühren. Hier schlägt insbesondere die hohe Abschlussgebühr negativ zu Buche - sie liegt üblicherweise in einer Bandbreite von 1,0 bis 1,6 Prozent der Bausparsumme. Bei 200.000 Euro Bausparsumme sind das immerhin 2.000 bis 3.200 Euro. Hinzu kommen oft noch laufende Gebühren, insbesondere Kontoführungsgebühren und Servicepauschalen. Bei den derzeit üblichen Minizinsen knapp über null können die kumulierten Zinserträge diese Kosten auch nach vielen Jahren nicht ausgleichen oder gar übertreffen. In besseren Zinszeiten war das anders.

Bleibt noch das Bauspardarlehen. Die Zinsen dafür sind derzeit ebenfalls historisch niedrig und mit Vertragsabschluss gesichert. Mit günstigsten Zinssätzen treten zwar aktuell auch "normale" Hypothekendarlehen an. Es gibt praktisch kaum Zinsunterschiede zu Bauspardarlehen. Das muss aber nicht so bleiben. Sollten die Zinsen wieder steigen, würde sich die Finanzierung über normale Hypothekendarlehen verteuern, das Bauspardarlehen wäre laut Vertrag dagegen weiter zu den heute niedrigen Zinsen zu haben. In diesem Fall könnte der Bausparvertrag punkten. Der Zinsvorteil bei der Finanzierung müsste das "Verlustgeschäft" in der Ansparphase aber mindestens aufwiegen.

Ein Bausparvertrag bietet Kalkulationssicherheit."

Deutlich höhere Hypothekenzinsen unwahrscheinlich

Ob es so kommt, weiß man nicht - siehe den Eingangsspruch "hinterher...". Aus heutiger Sicht erscheint ein Zinsanstieg selbst auf längere Sicht unwahrscheinlich. Die ultralockere Geldpolitik der Notenbanken wird uns vermutlich noch etliche Jahre begleiten. Sie steht für dauerhaft niedrige Zinsen.

Von daher dürfte es jetzt lohnender sein, rentierlichere und kostengünstigere Sparformen statt eines Bausparvertrags zu wählen und später auf normale Hypothekendarlehen zum dann geltenden Zins zu setzen.

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